Deswegen hätten einige Vereine bereits angefragt, ob man den Verbandsbeitrag an den OSB kürzen könne. „Doch auch wir haben unsere Ausgaben und Abgaben“, so Brunner. „Aber viele Vereine haben nun Probleme, ihre laufenden Kosten zu bezahlen“. Vereinsheime kosten Geld, nehmen aber zurzeit nichts ein, erklärt er weiter. „Und die Coronahilfen passen nicht für die Schützenvereine“, sagt Brunner etwas ärgerlich. Bei den November- und Dezemberhilfen fallen die Vereine heraus, weil sie keine Angestellten haben. Die Heimat- und Brauchtumshilfen vor Weihnachten kamen ebenfalls nicht in Betracht. „Meiner Meinung gehören wir aber dazu“, sagt der Präsident. Schließlich fügt er noch hinzu: „Bei der Sportförderung werden wir immer berücksichtig und das ist sehr gut, aber bei den Coronahilfen überhaupt nicht.“
Die Bindung an den Verein sei laut Brunner eines der Hauptprobleme in der heutigen Zeit. Viele Schützenmeister seien in einem Alter, wo man anderorts ans Aufhören denke. Es komme keine Jugend nach. Dieses Problem hat der Schützenverein „1893 D’ Speckbachpelzer“ in der derzeitigen Form nicht. Der Michelfelder Verein hat eigentlich ein Luxusproblem. „Wir haben am 13. März 2020 das letzte Mal auf unserem alten Stand geschossen“, sagt erster Schützenmeister Josef Diertl. Danach standen die Stadtmeisterschaften an, die jedoch Coronabedingt abgesagt werden mussten. „Da haben wir uns entschlossen, die Stände zu modernisieren und auf vollelektronische Stände umzurüsten“, so Diertl. Nun werden seit Juli die sieben Stände mit einer kombinierten Licht- und Kugelanlage ausgestattet.
„Wir hoffen, in diesem Jahr noch schießen zu dürfen“. Wann dies sein wird, weiß der erste Schützenmeister auch nicht. Aber der Verein halte zusammen und auch die Jugend sei voll motiviert. Finanziell habe der Verein bisher noch nicht unter der derzeitigen Lage gelitten. „Wir haben die Räumlichkeiten gepachtet und dadurch weniger Ausgaben“, betont der oberste Speckbachpelzer . Aber Diertl befürchtet, wie auch Franz Brunner, dass die Auswirkungen der Corona-Zeiten erst in ein paar Jahren zu spüren sind. „Da werden uns die Jugendlichen fehlen, die derzeit entweder austreten oder einfach nicht mehr konkurrenzfähig sind, weil ihnen das Training fehlt.“