Am Sonntag Umweltamt stellt seine Arbeit vor

So soll das neue Strahlenschutzlabor aussehen, wenn es im Herbst 2025 in Betrieb geht. Gut 42 Millionen Euro werden in das Großprojekt investiert, an dem seit Mai dieses Jahres gebaut wird. Foto: Umweltamt

Mit einem Tag der offenen Tür wird auf Schloss Steinenhausen das 35-jährige Bestehen der Behörde gefeiert. Dabei spielt auch das neue Strahlenschutzlabor eine zentrale Rolle.

 
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Mit einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 15. Oktober, feiert die Dienststelle Kulmbach des Bayerischen Landesamts für Umwelt in Schloss Steinenhausen von 13 Uhr bis 17 Uhr ihr 35-jähriges Bestehen. Zahlreiche Informationen werden den Besuchern angeboten. Auch Schlossführungen sind darunter. Mit Schloss Steinenhausen verbinden viele Kulmbacher persönliche Erlebnisse. Kinder sind dort zur Welt gekommen und Menschen haben dort ihren Lebensabend verbracht. Das Schloss war im Lauf seiner Geschichte Adelssitz, Krankenhaus und Seniorenheim. Seit nun mehr als drei Jahrzehnten hat das Umweltamt dort seinen Sitz. Derzeit entsteht neben dem historischen Gemäuer ein hochmodernes Strahlenschutzlabor. 42 Millionen Euro wird dieses Projekt kosten. Mit dem Bau des neuen Strahlenschutzlabors wurde im Frühjahr 2023 begonnen.

„Seit der Gründung im Jahr 1988 hat sich die Dienststelle Kulmbach mit ihren mittlerweile 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bereich des technischen Umweltschutzes zu einem unverzichtbaren Standort in der bayerischen Umweltverwaltung entwickelt“, sagt Dienststellenleiter Klaus Buß. Die damals zu verzeichnende Zunahme der umwelttechnischen Aufgaben innerhalb des Flächenstaates Bayern gab den Anstoß für diese Entscheidung. Die Hauptaufgaben liegen heute in den Bereichen Luftgütemessungen, Abfallüberwachung, Radioaktivität und Strahlenschutzlabor. Aktuell sei eine deutliche Ausweitung der Radioaktivitätsmessungen und der Vollzugsaufgaben im Strahlenschutz vorgesehen, kündigt die Behörde an, die auch am Rückbau von Atomkraftwerken aktiv mitarbeitet.

Traditionell kann sich das Umweltamt auf die Kulmbacher verlassen, wenn öffentliche Veranstaltungen stattfinden. Die Menschen kommen, wenn Schloss Steinenhausen seine Tore öffnet. Für Klaus Buß ist das sehr erfreulich: „Das ist eine Wertschätzung unserer Arbeit. Aber natürlich wollen die Leute auch einfach gern immer mal wieder ins Schloss schauen. Das ist eine gute Kombination zwischen einer historischen und einer natürlichen Umgebung und einer Veranstaltung, die den Umweltschutz zum Inhalt hat. Das ist ein schöner Dreiklang, an dem die Leute auch Interesse haben.“

Und auch ein Blick auf die Baustelle für das neue Strahlenschutzlabor lohnt sich. Der Bau hat mit dem Spatenstich Anfang Mai begonnen. Derzeit sind die Rohbauarbeiten im Gange. Die ersten Wände stehen. Was besonders interessant sein dürfte: Das neue Labor wird sich über Geothermie mit Energie versorgen. Vor zwei Jahren schon sind die Probebohrungen dafür gelaufen. Die Sonde ist vorhanden, jetzt wird sie um weitere Sonden ergänzt, die Energie liefern werden, berichtet Klaus Buß. An der Sonde, die jetzt schon vorhanden ist, wird es am Tag der offenen Tür eine Station geben, an der über das Thema Geothermie informiert wird.

„Wir haben ein umfangreiches Programm zusammengestellt, bei dem die Besucher unsere Fachaufgaben, unser historisches Schlossgebäude mit den Außenanlagen und den aktuellen Stand des Laborneubaus kennenlernen werden“, lädt Klaus Buß für den 15. Oktober ein.

Das Programm:

Führungen durch das Strahlenschutzlabor gibt es um 14, 15.30 und 16.30 Uhr.

Über „Radon- Strahlung auch bei mir zu Hause?“ wird um 13.30 Uhr in einem etwa 30-minütigen Vortrag informiert.

Historische Schlossführungen werden um 14.30 und 16.30 Uhr angeboten.

„Natur um das Schloss“ ist der Inhalt von zwei weiteren Führungen um 14.30 und 16.30 Uhr.

Experten des Landesamts stehen während des gesamten Nachmittags für Gespräche und Fragen zur Verfügung. Informationen gibt es unter anderem zu Themen wie dem Rückbau eines Kernkraftwerks, über die Überwachung gefährlicher Abfälle oder auch über Fragen zur Luftqualität. Auch für Essen und Trinken ist während der Veranstaltung gesorgt. mbu

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