SpVgg Bayreuth Altstädtern hilft nur ein Sieg über Löwen

Steininger
Die Altstädter Devise lautet „Kämpfen, kämpfen, kämpfen“. Und der scheidende Tobias Ulbricht (links) wird wie im siegreich beendeten Pokalspiel gegen die Löwen noch einmal alles geben. Foto: Peter Kolb Foto: red

Eine anstrengende Regionalligasaison geht ihrem Ende entgegen – doch entspannt zurücklehnen kann sich die SpVgg Bayreuth (16.) beileibe nicht: Am Samstag ab 14.05 Uhr geht es im finalen Duell mit dem Meister TSV 1860 München darum, die Abstiegsrelegation zu sichern. Im Falle eines Sieges ist auch der direkte Klassenerhalt möglich: Wenn der zwei Punkte mehr aufweisende obere Altstädter Tabellennachbar TSV 1860 Rosenheim bei Wacker Burghausen verliert.

 
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Gelingt den Bayreuthern allerdings kein Dreier, so müssen sie darauf hoffen, dass der FC Memmingen (gegen den SV Schalding-Heining) und der SV Seligenporten (bei FC Bayern München II) nicht die volle Punktausbeute schaffen: Denn dann würde die Elf von Christian Stadler auf den direkten Abstiegsplatz 18 abrutschen. Das muss aber auch nicht das Aus bedeuten: Sollte die SpVgg Greuther Fürth aus der Zweiten Liga absteigen, würden die Altstädter wieder auf einen Relegationsplatz rücken.

Der Bayreuther Trainer Christian Stadler spricht von einer Hopp-oder-Topp-Situation: „Für uns gibt es eigentlich nur Sieg oder Niederlage. Wir müssen alles in die Waagschale werfen und kämpfen, kämpfen, kämpfen. Wir wollen es den Löwen so schwer wie möglich machen. Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen solche Mannschaften bestehen können.“ Und erinnert an den Ostermontag, als sein Team vor rund 7000 Zuschauern den hohen Favoriten mit 2:1 aus dem bayerischen Pokalwettbewerb warf. „Wir werden ein großes Augenmerk auf die Defensive legen“, kündigt der 44-Jährige an. „Wir wollen unbedingt in die Zweikämpfe kommen und über diese das Spiel gewinnen. Darauf haben wir uns auch im Training vorbereitet.“

Stadler bleibt trotz aller Euphorie Realist: „Wir sind natürlich nicht so vermessen, dass wir nur auf uns schauen. 1860 ist eine absolute Top-Mannschaft Aber auch wenn es utopisch klingt, ist es unser Ziel, die Münchner zu schlagen. Und egal, ob sie mit der ersten Mannschaft auflaufen oder den einen oder anderen Nachrücker auflaufen lassen: Das sind alles Vollprofis. Wir werden uns aber mit Händen und Füßen wehren.“

Löwen wohl ohne Sascha Mölders

Wie durchsickerte, werden die Löwen aller Voraussicht nach auf Sascha Mölders verzichten. Der 33-Jährige, mit 19 Einschüssen Dritter der Torschützenliste, laboriert seit der Vorbereitung an einem Knochen-Ödem, spielt seitdem nur mit Schmerztabletten. Um die Angelegenheit nicht schlimmer zu machen, wird Mölders für die beiden Aufstiegsrelegationsspiele zur Dritten Liga gegen den FC Saarbrücken (24. und 27. Mai) geschont. Am Montag soll Mölders wieder ins Training einsteigen. Bereits im Pokalspiel am 2 April wirkte der Routinier nicht mit.

Stadler sieht es positiv, dass das Team jetzt eine Woche Zeit zum Regenerieren hatte. „Wir sind am Samstag wieder in der Lage, auch von der Bank ein paar Optionen zu bringen.“ Soll heißen, die Altstädter haben alle Mann an Bord. „Auch Anton Makarenko hat von Spiel zu Spiel Fortschritte gemacht.“ Und vielleicht trifft der 27-Jährige ja auch einmal ins Schwarze: Gegen den FC Unterföhring (1:2) und zuletzt in Schalding-Heining (1:0) blieb er mit Aluminiumtreffern ohne Fortune. Das Erfolg vor den Toren Passaus war nach Stadlers Ansicht „enorm wichtig“. „Das war ein Alles-oder-Nichts-Spiel. In den Spielen zu vor hatten wir unglaublich viel Pech. Dass wir da unten auch mal etwas Glück hatten, hat uns sehr gut getan.“

Der Bayreuther Trainer setzt auch auf den Faktor Publikum: „Man muss im Stadion merken, dass es für uns um sehr, sehr viel geht. Die Zuschauer haben uns in den letzten Spielen überragend unterstützt, wenn sie gesehen haben, dass die Mannschaft sie braucht. Es wird eine brutal schwere Aufgabe, aber wenn alle hinter uns stehen, dann können wir das schaffen!“

Altstädter mit Neuzugang

Das letzte Saisonspiel bestreiten die Altstädter mit einem überraschenden Neuzugang: Der 20-jährige US-Ghanaer Kevin Coleman wird heute mit der Nummer 28 einlaufen und nimmt den Platz von Daniele Bruno ein, der, wie Geschäftsführer Mathias Fleischmann mitteilte, suspendiert wurde. Coleman, zuletzt an der Universität in Chicago, spielte bereits in Deutschland. Für die A-Junioren des 1. FC Kaiserslautern absolvierte er 13 Einsätze in der Bundesliga Süd-West. „Er möchte nun wieder in Europa Fuß fassen“, sagt Fleischmann.

Noch Tickets erhältlich

Wie die SpVgg Bayreuth mitteilt, stehen für Kurzentschlossene noch ausreichend Tickets zur Verfügung. Kassenöffnung im Hans-Walter-Wild-Stadion ist zwei Stunden vor dem Spielbeginn, also um 12 Uhr. Die Altstädter Verantwortlichen bitten alle Inhaber von Sitzplatztickets, den Eingang hinter der Haupttribüne zu nutzen. Inhaber von Stehplatztickets werden gebeten, den Eingang I am Ellrodtweg zu nutzen. Alle Anhänger des TSV 1860 München möchten sich im Gästeblockbereich (Block A und B) einfinden und dazu folgende Eingänge benutzen: Eingang II Ellrodtweg (Einlass und Tageskasse) oder Eingang Gymnasium Christian Ernestinum (nur Einlass), um längere Wartezeiten am Einlass zu vermeiden. Die Altstädter machen darauf aufmerksam, dass Körper- und Taschenkontrollen durchgeführt werden. Rucksäcke und größere Taschen sollten zu Hause gelassen werden, es gibt im Stadion keine Verwahrungsstelle. Taschen sind nur bis zur Größe von DIN A4 (30 x 20 cm) gestattet. Zudem sind alle Arten von Flaschen verboten. Dies gilt auch für leere PET-Flaschen.

Die Partie wird vom Bayerischen Fernsehen live übertragen. Moderiert wird die Übertragung von Dominik Vischer, der Kommentator ist Florian Eckl. Vor dem Anpfiff findet die Meisterehrung des TSV 1860 München durch BFV-Präsidiumsmitglied Jürgen Faltenbacher und Verbandsspielleiter Josef Janker statt. Außerdem werden die Altstädter Kristian Böhnlein und Tobias Ulbricht, die beide den Verein nach der Saison verlassen werden, verabschiedet. Böhnlein wechselt bekanntlich zu den Löwen, Ulbricht wird Co-Trainer beim FC Eintracht Bamberg.

Aufgebote

SpVgg Bayreuth: Hempfling, Skowronek – Dengler, Kolbeck, Weber – Golla, Schmitt, Böhnlein, Wolf, Held – Hobsch, Knezevic; Ulbricht, Makarenko, Michaelis, Schneider, Bajrami, Renger, Krahnert, Weimar, Coleman.

TSV 1860 München: Hiller, Bonmann – Weeger, Mauersberger, Köppel, Kindsvater, Wein, Karger, Berzel, Görlitz, Andermatt, Seferings, Gebhart, Aigner, Koussou, Bachschmid, Ziereis.

SR: Thomas Berg (Landshut).

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