Altstädter Youngster ebnet Weg zum Sieg

Von Herbert Steininger
Das war die erste und lange Zeit auch einzige Gelegenheit der SpöVgg Oberfranken Bayreuth im Duell mit dem FV Illertissen: Tobias Ulbricht (links) scheiterte nach vier Minuten mit seinem Kopfball an Torwart Patrick Rösch. Foto: Peter Kolb Foto: red

Zweiter Sieg in Folge für die SpVgg Oberfranken Bayreuth: Durch das 2:0 (0:0) gegen den FV Illertissen verteidigten die Altstädter ihren siebten Tabellenplatz in der Regionalliga Bayern und fiebern nun dem Heimspiel gegen den Ex-Drittligisten SpVgg Unterhaching am kommenden Samstag um 14 Uhr im Hans-Walter-Wild-Stadion entgegen. Gegen die Münchner Vorstädter steht nämlich noch eine Rechnung aus der Vorrunde offen: Das 1:6 war die bislang höchste Saisonpleite.

 
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Torwart-Trainer Matthias Kellner hatte es am Vorabend schon gewusst: „Florian Veigl wird ein Zu-Null-Spiel abliefern. Das habe ich ihm aber in unserem Einzelgespräch auch schon prophezeit.“ Der 22-Jährige, der vor zwei Jahren noch beim Kreisklassisten SSV Kirchenpingarten zwischen den Pfosten gestanden hatte, musste den mit Fieber im Bett liegenden Erik Arkenberg kurzfristig ersetzen – und Kellners psychologische Tricks wirkten.

Veigl hatten es die Altstädter zu verdanken, dass sie in der Anfangsphase, als sie das „befreit aufspielen“ nach geschafftem Klassenerhalt allzu wörtlich nahmen, nicht aussichtslos in Rückstand gerieten. Gleich zweimal musste der Torwart bereits nach neun Minuten eingreifen: Zum einen bei einem Kopfball von FVI-Torjäger Ardian Morina, zum anderen nur Sekundenbruchteile später gegen Ugur Kiral, der im Strafraum alleine vor ihm aufgetaucht war. Und der Kirchenpingartener war nach wie vor gefordert, weil seine Vorderleute den Aufbau der Gäste nicht wirkungsvoll genug unterbanden und die schnellen Spitzen der Schwaben großzügig gewähren ließen. Nach 14 Minuten verhinderte Veigl mit einer weiteren Glanztat einen Treffer von Furkan Akaydin.

Erfolg versprechende Aktionen der Altstädter? Gab es bis auf einen Kopfball von Tobias Ulbricht nach der ersten Ecke (4.) kaum, Torwart Patrick Rösch war auf dem Posten. Im Aufbau agierten die Mannen von Trainer Christoph Starke viel zu ungenau, zudem lief man  zu oft ins Abseits und beraubte sich dadurch selbst möglicher Gelegenheiten.

Weitaus lauffreudiger und zielgerichteter präsentierten sich die Schwaben, die nach wie vor ein Chancenplus verzeichneten. Doch gab es ja einen Florian Veigl im SpVgg-Gehäuse, der stets präsent und in der 29. Minute abermals gegen Morina auf dem Posten war. Das torlose Remis zur Pause schmeichelte den Altstädtern, denen die zündenden Ideen fehlten und die weit von den Ansprüchen ihres Coaches entfernt waren, der viel Engagement gefordert hatte.

Mikel Seiters Geistesblitz

Das zeigten die Altstädter erst nach dem Wechsel. Dass sie dann auch in Führung gehen durften, hatten sie einem Geistesblitz von Außenverteidiger Mikel Seiter zu verdanken: Der auffällig agierende Youngster sah die Lücke im Gästemittelfeld, setzte auf der linken Seite zu einem Alleingang an, überwand Rösch mit einem Flachschuss aus 16 Metern in die lange Ecke (68.) und beschämte damit seine Kollegen im Sturm. „Da haben wir einen Fehler in der Vorwärtsbewegung gemacht, den die Bayreuther dann konsequent bestraft haben“, resümierte Illertissens Trainer Holger Bachthaler. Es war die bis dato die erste echte Altstädter Gelegenheit, der Tayfun Özdemir nur 60 Sekunden später die zweite folgen ließ, Rösch den scharf geschossenen Ball aber gerade noch zur Ecke klärte.

Von dem überraschenden Rückstand erholten sich die Schwaben nicht mehr, groß zittern um den Sieg brauchten die Altstädter in der Folge nicht. Vielmehr belohnten sie sich für das spürbare Ansteigen ihrer Konzentrationskurve mit dem 2:0 durch den eingewechselten Stefan Kolb (88.), der nach Vorarbeit von Marius Strangl wie schon im Hinspiel traf.

Statistik

SpVgg Oberfranken Bayreuth: Veigl – Seiter, Gareis, Ascherl, Pötzinger (76. Horter) – Özdemir (84. Wolf), Strößner (61. Kolb), Schmitt, Böhnlein, Strangl – Ulbricht.

FV Illertissen: Rösch – Enderle, Rupp, Strahler, Ludmann (80. Löw) – Akaydin, Nierichlo, Kling (74. Böck), Schaller – Kiral, Morina.

SR: Huber (Wurmannsquick); Zuschauer: 527; Ecken: 3:3.

Tore: 1:0 Seiter (68.), 2:0 Kolb (88.).

Gelbe Karten: Böhnlein, Seiter – Ludmann, Kling, Rupp.

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