Altstädter Trainer in der Schusslinie - Kommt Lettieri? Grögers Stuhl wackelt bereits nach zwei Partien

Von Herbert Steininger
Schon nach zwei Spieltagen ist die Luft dünn geworden für SpVgg-Coach Heiko Gröger (rechts) und seinen Co-Trainer Jörg Pötzinger. Foto: Mularczyk Foto: red

So früh wackelte wohl noch nie ein Altstädter Trainerstuhl: Nach dem blamablen 0:3 einer chancenlosen SpVgg Oberfranken Bayreuth beim VfL Frohnlach sind die Diskussionen um Heiko Gröger entbrannt.

 
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Der musste nach der Bayernliga-Partie im Willi-Schillig-Stadion neidlos anerkennen, dass die Frohnlacher seiner chancenlosen Truppe immer einen Schritt voraus gewesen seien. Dieser Meinung war auch SpVgg-Aufsichtsrat und Sponsor Franz Stegner: „Die Frohnlacher waren klar besser. Sie haben verdient gewonnen." Doch dann legte der Stuhl-Fabrikant aus Wilhermsdorf, der auch den Frohnlachern finanziell ein wenig unter die Arme greift, nach: „Das muss doch ein Trainer sehen, da hat ja gar nichts gepasst. So kann es nicht weitergehen."

Die Luft scheint dünner zu werden für Gröger, der ja schon zum Ende der vergangenen Spielzeit in Frage gestellt worden war. Aufsichtsrats-Vorsitzender Mathias Fleischmann antwortete auf Kurier-Anfrage, dass diese unterirdische Vorstellung vor den rund 350 mitgereisten Bayreuther Fans „noch keine Konsequenzen" nach sich ziehen würde. „Wir müssen aber sehr sorgfältig überlegen, was wir in den nächsten Tagen tun werden." Wie Fleischmann betonte, wird der Trainer auch am Samstag im „Heimspiel" im Weismainer Waldstadion gegen den Würzburger FV (19.30 Uhr) noch Heiko Gröger heißen. „Wir gehen davon aus, dass sich die Mannschaft dann ganz anders präsentieren wird. Das in Frohnlach war ja gar nichts."

Fleischmann und auch Stegner deuteten an, dass man den Kader noch verstärken wolle, um den bei der Vorstellung des Hauptsponsors Franken Maxit selbst gesetzten Ansprüchen („70 Punkte und mehr") auch gerecht zu werden. Im Abwehrbereich herrschte in Frohnlach nach dem Ausfall von Florian Ascherl, der – wie gemeldet – wegen eines Muskelfaserrisses in der Hüfte passen musste und wohl länger ausfällt, das blanke Chaos. Im Mittelfeld vermisste man jegliche Linie und im Angriff wurde keine einzige nennenswerte Gelegenheit erarbeitet.

Hinter vorgehaltener Hand wird schon ein Nachfolger gehandelt: Gino Lettieri, der von 2003 bis 2006 auf der Jakobshöhe tätig war und die Altstädter in die Regionalliga führte, ist, nachdem er seinen Vertrag beim SV Wehen Wiesbaden „ausgesessen" hat – dort wurde er am 15. Februar 2012 freigestellt – vereinslos und offensichtlich der Wunschkandidat. Der 46-jährige Schwager des Sportlichen Leiters der SpVgg Bayern Hof, Michael Voigt, war allerdings am Mittwoch trotz intensiver Bemühungen telefonisch nicht erreichbar, er weilt zurzeit in der Türkei im Urlaub. Lettieri, der als Übungsleiter insgesamt neun Stationen seit 1994 durchlief, hatte in einem Interview mit dem Fußball-Onlineportal FuPa erwähnt, dass Bayreuth eine seiner schönsten Stationen gewesen sei. „Überragend waren die Fans", wird der Deutsch-Italiener zitiert.

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