Alternative Antriebe Kulmbach setzt auf Wasserstoff

Symbolbild. Foto: picture alliance/dpa | Uwe Zucchi

Unternehmen im Kreis Kulmbach wären bereit, auf Fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb umzusteigen. Doch dafür bräuchte es mehr, und vor allem eine stabile Förderung. Das wurde erst wieder bei einem Besuch aus München deutlich.

 
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Die Weiterentwicklung von Wasserstoff zum Beispiel für den Antrieb von Kraftfahrzeugen bleibt ein heißes Thema im Landkreis Kulmbach. Um das Anliegen voranzubringen hatte Landrat Klaus Peter Söllner jetzt Besuch aus München. Der bayerische Staatsekretär für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Tobias Gotthardt, MdL, war nach Kulmbach gekommen, um ein Fachgespräch mit zahlreichen Vertretern aus der Wirtschaft und der Politik zum Thema Wasserstoff mit engagierten Akteuren im Landratsamt zu führen und den Betrieb des Unternehmens Scherzer & Boss mit seinen riesigen Gewächshäusern in Wonsees zu besichtigen.

Der Landkreis Kulmbach ist ausgezeichnete Wasserstoffmodellregion des Bundes, heißt es in einer Mitteilung aus der Behörde. Unternehmen setzen sich für den Bau einer Wasserstofftankstelle auf dem Gelände der ASK Kulmbach ein. Der Förderantrag der neu gegründeten Betreibergesellschaft H2KU GmbH wurde positiv beschieden und der Aufbau einer Wasserstofftankstelle in Kulmbach wird mit zwei Millionen Euro vom Freistaat Bayern unterstützt.

Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit der Tankstelle sei der Absatz und eine der größten Herausforderung hierbei die Beschaffung auf dem Markt verfügbarer H2-Nutzfahrzeuge, lautet die Einschätzung aus dem Fachbereich des Landratsamts. Unternehmen wie die Kulmbacher Brauerei, Spedition Murrmann, Franken Maxit, Raps oder Hartsteinwerke Schicker seien bereit, in wasserstoffbetriebene Fahrzeuge zu investieren. Aktuell fehlten jedoch Fördermittel des Bundes, um die Mehrkosten der zu beschaffenden Fahrzeuge auszugleichen, wurde bei dem Treffen mit Gotthardt erörtert.

Der Staatssekretär bekräftigte die Haltung des Freistaats: „Mit dem bayerischen Wasserstofftankstelleninfrastrukturprogramm und dem neuen Elektrolyseurförderprogramm unterstützen wir Unternehmen und Regionen wie Kulmbach im ganzen Freistaat bei der Etablierung von Wertschöpfungsketten auf Basis des erneuerbaren Energieträgers. Unterstützung bei der Beschaffung von Nutzfahrzeugen mit Wasserstoffantrieben, wie in Kulmbach notwendig, muss dagegen durch Bundesförderprogramme gewährleistet werden.“ Die Bundesregierung sei gefordert, eine stabile Förderkulisse aufrecht zu halten.

„Die Realisierung einer Wasserstofftankstelle wäre ein wichtiger Meilenstein für den Landkreis Kulmbach und alle Akteure der Wasserstoff-Modellregion“, machte Landrat Klaus Peter Söllner deutlich. „Wir Kulmbacher wollen die Möglichkeiten, die der Wasserstoff auf dem Weg zur Klimaneutralität bietet, in unserem Landkreis nutzen. Dafür braucht es verlässliche Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, auch in Form von Förderprogrammen für die Anschaffung von Nutzfahrzeugen mit Wasserstoff-Antrieb.” MdL Rainer Ludwig wies darauf hin, dass Bayern als erstes Bundesland eine eigene Wasserstoffe-Strategie auf dem Weg gebracht hat. „Ich danke den Akteuren im Landkreis Kulmbach, die sich von Anfang für den Klimaschutz stark gemacht haben, damit nun der Landkreis zur Wasserstoff Hystarter Modellregion berufen wurde.“

Tobias Gotthardt besuchte bei seinem Besuch im Kulmbacher Land auch das Unternehmen Scherzer & Boss in Wonsees, ein hochmoderner Gemüse-Anbaubetrieb mit Standort in Feulersdorf. Themenschwerpunkt war dabei die CO2-neutrale Energieversorgung des Unternehmens und der geplante Bau eines Umspannwerkes. Die Geschäftsführer Stefan Scherzer und Fritz Boss empfingen gemeinsam mit dem Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner den Staatssekretär Tobias Gotthardt. Der zeigte sich von den Plänen in Wonsees beeindruckt und sagte zu, das Projekt zu unterstützen. red

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