Bei der Verleihung des Ehrenbürgerrechts und des Titels Altbürgermeister im Jahr 1994 hatte ihn sein nachfolgender Bürgermeister und jetziger Landrat Hermann Hübner treffend skizziert: „Leicht einzuordnen war er nicht. Zu den bequemen Kommunalpolitikern, die sich formen und biegen lassen, hat er nie gehört. Er war aufrechter Demokrat mit Ecken und Kanten , mit Profil, gradliniger Haltung und dem rechten Maß an Realität“.
In Bindlach tief verwurzelt
Die Bürgerschaft rechnete ihm sehr hoch seine tiefe Verwurzelung in seiner Heimatgemeinde an. Das intakte, vielfältige Vereinsleben lag ihm am Herzen. Steininger initiierte Kinderfeste, Bürgerfeste, Gemeinde-Ausflüge, Seniorentreffs, die Ehrungsempfänge und die Seniorenweihnachtsfeiern.
Vorausschauend stieß er die Planung und Erschließung von Gewerbe- und Wohnbauflächen an, ohne die Infrastruktur der Gemeinde zu vernachlässigen. Schulinvestitionen, Kindergärtenprojekte, Feuerwehrbelange, Straßenbauten, Abwasserbeseitigung und Sicherung der Wasserversorgung waren ständige Schwerpunkt in der soliden Haushaltsführung.
Gebietsreform und Abzug der US-Armee
In den Jahren 1976 bis 1978 war die Gebietsreform mit den Eingliederungen der Gemeinden Benk, Crottendorf, Euben und Ramsenthal zu lösen und ab 1992 begann nach Abzug der US-Army die zivile Nutzung des Areals auf dem Bindlacher Berg. Ein neuer Gemeindeteil entstand mit heute 800 Einwohnern.
Das heutige Unterzentrum Bindlach mit über 7200 Einwohnern trägt unwiderruflich seine Handschrift. Vor dem Rathausbau 1983 war es ihm wichtig, dass die Daseinsvorsorge gesichert war. Dazu zählte auch der Bartholomäus-Wohnpark in Trägerschaft der Diakonie. Sein großes Ziel, die Planung der Bärenhalle, war vor seinem Rücktritt 1994 schon angestoßen.
Beim Trauergottesdienst am Montag, 5. März, 14 Uhr, in der Bartholomäuskirche kann die Öffentlichkeit Abschied nehmen von einer herausragenden Persönlichkeit in Bindlachs Geschichte. Zu den trauernden Hinterbliebenen zählen neben seiner Frau Lore die Familien der vier Kinder mit fünf Enkeln und fünf Urenkeln. Nach der Trauerfeier lädt die Gemeinde alle Trauergäste zu einer gemeinsamen Stärkung in die Bärenhalle ein.