Aktionstag Luisenburg Viel Publikum auch ohne Aufführung

Silke Meier

Die Luisenburg-Festspiele präsentieren sich bei ihrem Aktionstag den Besuchern. Die bekommen einen Einblick in Technik, Kostüme und Kulissen.

 
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Die Eichhörnchen, die auf der Luisenburg die Baumstämme hinauf und hinunter sausten, hatten am Sonntagmittag großes Publikum: Riesengroß war das Interesse am Aktionstag auf der ältesten Naturbühne Deutschlands. Entsprechend lang war die Wartezeit, bis man an einer der Führungen teilnehmen konnte.

Bei der Technikführung waren, der Name sagt es, die Licht- und Tontechnik und der Raum des Inspizienten die Höhepunkte. Bei der Theaterführung durch das Haus sahen die Besucher, die unter der 2G-Regel teilnehmen konnten, ein modernes Theater auf Felsen gebaut. Entwürfe von neuen Kostümen waren zu sehen und Masken aus dem Kinderstück „Dschungelbuch“. Rund 1000 Teile gibt es in der Kostüm-und Requisitenabteilung.

Groß ist die Lust auf das Theater und die Bühne, das war am Sonntag zu spüren. Und der große Zuspruch an den Führungen gab den Verantwortlichen Recht, einen Tag voller Informationen und technischer Daten zu gestalten. Zu erfahren war auch, dass 203 Bäume auf der Luisenburg-Bühne stehen. 1,8 Tonnen wiegt das Dach, entworfen von Frei Otto, der als einer von vier Architekten auch für das Olympiadach 1972 in München verantwortlich zeichnete.

In den Katakomben

Unter der Bühne ging es durch die Katakomben, und im Technikraum wurde vorgeführt, mit welchen Scheinwerfern die Bühne ausgestrahlt wird und die Schauspieler – wie auch die Bäume – in magisches Licht getaucht werden. Gespielt wird auf der Felsenbühne fast bei jedem Wetter, auch bei Regen. Auf nassem Boden, bei 8 Grad frischer Fichtelgebirgsluft und bis zu 30 Grad bei sengender Sonne springen Schauspieler in kämpferischer Pose auf schmalen, steilen Stegen und Stufen. „Das wird trainiert“, erklärte Christof Kaldonek, PR-Mann der Luisenburg. Noch sind die Stühle nicht installiert, das Dach ist noch nicht gespannt, und die Schauspieler sind noch nicht da. Bald aber geht es los mit der Theaterarbeit.

An den großen Rummel während der Sommersaison und der Theater-Festspiele haben sich die Eichhörnchen sicher schnell gewöhnt. „Manchmal läuft ein Eichhörnchen auch über die Bühne“, sagte Michael Lindner, Fachkraft für Veranstaltungstechnik bei den Luisenburg-Festspielen. Das komplexe Zusammenspiel von Natur, Bühne, Technik und Regie machen den Charme der Festspiele aus. Am Donnerstag, 26. Mai, ist öffentliche Generalprobe für das Stück „Amadeus“. Mit einem Festakt und der Premiere wird die Festspielsaison 2022 am Freitag, 10. Juni, um 20 Uhr dann eröffnet.

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