Ärger über Stadt Brose stoppt Millionen-Investitionen

Vorerst eine der letzten Investitionen von Brose: die Parkanlage für die Mitarbeiter. Foto: Michael von Aichberger/NP

Die wirtschaftliche Lage, aber auch mangelnde Unterstützung durch die Stadt: Brose stoppt alle weiteren Baumaßnahmen am Standort Coburg. Damit entfallen 24 Millionen Euro an Investitionen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der mangelnden Unterstützung der logistischen Anforderungen des größten industriellen Arbeitgebers durch die Stadt Coburg haben Gesellschafter, Beirat und Geschäftsführung am 17. Oktober 2023 alle weiteren Baumaßnahmen am Standort Coburg gestoppt.“ So steht es in einem Aushang geschrieben, mit dem die Mitarbeiter am Montag informiert worden sind. Auf Nachfrage der Neuen Presse bestätigt die Unternehmenskommunikation diesen brachialen Schritt, der vor allem den geplanten Bau einer Fertigungshalle für Kunststoffspritzteile und 3D-Druckerzeugnisse betrifft.

Seitens Brose wird betont, wie wichtig dem Unternehmen der vierspurige Ausbau der Engstelle Weichengereuth und die Ertüchtigung der Uferstraße seien – müssten diese künftig doch deutlich mehr Brose Lastzüge aufnehmen. „Das seien die Infrastrukturbedingungen für das im Bau befindliche Logistikzentrum“, heißt es seitens des Unternehmens. Beide Projekte jedoch würden nach Aussagen der Vertreter der Coburger Stadtverwaltung vom 10. Oktober abgelehnt.

Auch die von der Stadt zugesagten 250 Stellplätze für Fahrzeuge der Brose-Mitarbeiter im Globe-Parkhaus würden nicht zur Verfügung gestellt, weil das Gebäude nicht gebaut worden sei. Dafür wird laut Aushang nun auf dem Baufeld des Kunststoffgebäudes eine Parkfläche mit 300 Stellplätzen errichtet. Die Folge: Nun solle weiterhin der Schwerlastverkehr über Brose-Kreisel und Bamberger Straße Richtung Innenstadt fahren, die dortigen Anwohner mit Lärm und Abgasen belästigen und „Mitarbeiter am Werkseingang“ gefährden.

In Bamberg hingegen, so informiert Brose, würden umfangreiche Bauvorhaben fortgesetzt. Grund: Durch den bereits gegebenen Baufortschritt sei ein Baustopp wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll, zudem werde die Maßnahme dort von Stadtverwaltung und Stadtrat kooperativ unterstützt. „Nach den erheblichen Infrastruk-turinvestitionen der Stadt Bamberg, einschließlich des Ausbaus des Flugplatzes Breitenau im Rahmen der Ansiedlung, wird die aktuelle Erweiterung durch Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von sechs Millionen Euro unterstützt“, heißt es in der Information an die Mitarbeiter.

Autor

Bilder