Ältestenausschuss berät am Montag Wird der Bayreuther Flugplatz herabgestuft?

Von Tobias Köpplinger
Der Verkehrslandplatz Bayreuth fährt seit Jahren Defizite ein. Foto: Silz Foto: red

Tut sich etwas in Sachen Bayreuther Flugplatz? Jener Landeplatz, für den die Stadt jährlich knapp 400.000 Euro draufzahlt, obwohl ihn kaum Geschäftsflieger nutzen. Am Montag soll die Luftsportgemeinschaft Bayreuth im Ältestenausschuss berichten. Der Ausschuss könnte dann entscheiden, ob er den Verkehrslandeplatz herunterstufen lässt um die Kosten zu reduzieren.

 
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„Wir berichten darüber, wie die Luftsportgemeinschaft das sieht“, sagt Ernst Pittroff. Er ist der Präsident der Luftsportgemeinschaft Bayreuth. Pittrof und Johannes Bühler, der 2. Vorsitzende, sollen im Ältestenausschuss der Stadt am heutigen Montag berichten. „Pittroff sagt: „Es wird eine reine Darstellung.“ Und er sagt, dass er eigentlich gar nichts sagen will: „Wir wollen vorher keine Statements abgeben, weil wir dem Stadtrat nicht vorgreifen wollen.“

Hans Dieter Striedl, der Baudirektor der Stadt Bayreuth sagt: „Es geht immer noch darum, in welcher Form der Flugplatz weiter betrieben werden soll.“ Genau das sollte die Verwaltung prüfen. Jener Flugplatz, der auf dem Bindlacher Berg liegt, der einzige kommunale Flugplatz Bayerns ist und der seit Jahren Defizite einfährt. Das durchschnittliche jährliche Betriebskostendefizit liegt bei gut 360.000 Euro und das muss die Stadt Bayreuth alleine tragen.

Wird der Verkehrslandeplatz bald zum Sonderlandeplatz herabgestuft?

Helmut Oskar Brückner von den Bayreuther Grünen hatte bereits in der vorangegangenen Amtsperiode des Stadtrates seinen Antrag „Mysterium Verkehrslandeplatz Bayreuth“ gestellt. Darin schrieb er, dass durchschnittlich zwischen 0,87 und 1,13 gewerbliche Flüge pro Tag landen. Und, dass das Personal zwar in den vergangenen Jahren reduziert worden sei, die Kosten aber ständig gestiegen seien. Es war nicht Brückners erster Antrag, den Flugplatz herabzustufen. Vom Verkehrslandeplatz, der täglich besetzt ist, zu einem Sonderlandeplatz, der nur bei Bedarf mit vorheriger Anmeldung angeflogen werden kann. Das Argument, das bislang stets dagegen sprach: Die Rückzahlung von Fördermitteln. Von Millionen war die Rede. Der Freistaat hatte den Ausbau des Landeplatzes unterstützt, könnte die Mittel zurückfordern. Aber das Argument zerschlug sich im April: Die genaue Zahl: 363.864 Euro. Die müssten zurückfließen. Insgesamt. 40.000 Euro weniger als das letzte Jahresdefizit. Helmut Oskar Brückner sagte damals: „Jetzt gibt es mehr Realitätssinn.“

Der vorherige Stadtrat behandelte Brückners Antrag nicht mehr. Es erging aber der Auftrag an die Verwaltung zu prüfen, wie die Luftsportgemeinschaft in einen künftigen Betrieb des Flugplatzes eingebunden werden könne. Deshalb hat die Stadt die Vertreter der Luftsportgemeinschaft eingeladen. „Es geht um Informationen“, sagt Baudirektor Striedl.

Grüne beschweren sich

Aber das reicht den Grünen nicht. Sabine Steininger, die Fraktionsvorsitzende der Bayreuther Grünen, sagt: „Wir halten das Vorgehen für kritikwürdig.“ Weil am Programm für den Ältestenausschuss kein Kurzbericht anhängt und weil keinerlei Beschlussvorschlag für die Sitzung am Montag formuliert ist. Steininger sagt: „So ist eine Sitzungsvorbereitung nicht möglich.“ Die Grünen hätten keine Chance ihren Antrag, den der ehemalige Stadtrat Brückner gestellt hatte, abzugleichen. Aber das könnte wichtig sein: „Vielleicht gibt es am Montag so viele Informationen, dass der Ältestenausschuss bereits entscheiden kann, ob alles beim Alten bleibt oder ob ein Antrag gestellt wird, den Verkehrslandeplatz herunterzustufen“, sagt Baudirektor Striedl.

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