Abischerz verläuft diesmal beschwerdefrei Gymnasiasten aus Pegnitz geben sich brav

Von Luisa Degenhardt
Auch tänzerisch war einiges geboten beim Abischerz gestern am Pegnitzer Gymnasium. Foto: Luisa Degenhardt Foto: red

Der Abischerz fiel in diesem Jahr am Gymnasium recht brav aus. Schulleiter Hermann Demboswki hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, die Feier zu verbieten. „Ich habe schon stellenweise überlegt, ob das sein muss“, sagte Dembowski.

 
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Im vergangenen Jahr hatten die Schüler die Gänge mit Honig verschmiert. Das ging zu weit, findet Dembowski. „Da ging es um Sachbeschädigung.“ Generell habe er nichts gegen Abischerze. „Wenn die Schüler vernünftige Vorschläge machen, hat niemand etwas dagegen.“

Oscarverleihung

Und so hielten sich die Abiturienten dann auch an ihre Versprechen. Sie inszenierten eine Oscarverleihung, passend zu ihrem Abimotto „Abicademy Awards – Wir gehen zur Primetime“. Sie zeigten selbst gedrehte Kurzfilme und Werbespots. Sie schmückten die Flure mit goldenen Schleifen und hängten Filmplakate mit sich selbst in den Hauptrollen auf. Gezwungenermaßen verzichteten sie auf für Abischerze so typische und nicht selten unappetitliche Lehrerspiele. Stattdessen gab es selbst gedrehte Kurzfilme und eine Tanzeinlage.

"Halbe Brüder"

Bevor es losgeht, sitzen einige Abiturienten auf den Stufen in der Aula. Die Betonstützen sind mit Goldpapier umwickelt, an den Wänden kleben selbst gemachte Filmplakate. Philipp Brand, Alex Kraft und Johannes Öchsner ließen sich als „Halbe Brüder“ ablichten, Lena Schuhmann, Lena Eckert und Alina Riess als „Schadenfreundinnen“. Dass der Abischerz überhaupt stattfindet, sei der Überzeugungsarbeit der Schüler zu verdanken, sagt eine Abiturientin. „Vergangenes Jahr waren die Lehrer ziemlich sauer.“

Roter Teppich

Am Mittwochabend haben die Schüler stundenlang dekoriert und vorbereitet. Die Turnhalle ist abgedunkelt, ein roter Teppich führt auf die Bühne, auf der die beiden Moderatoren Stella Rösch und Rainer Brendel durch die „Oscargala“ führen.

Action und Horror

Im Wechsel werden selbst gedrehte Filme und Werbespots gezeigt. In den Kurzfilmen der Kategorien Action, Horror und Doku spielen Lehrer die Hauptrolle. Wie Karl Stock, der sich in einer Neuauflage von „The Fast and the Furious“ ein Rennen mit einem Abiturienten liefert. Oder Udo Somaruga, der im Film der Kategorie Comedy mitspielt. Die Abiturienten nehmen sich darin selbst auf die Schippe. Sie tun gehörig unerhörte Dinge, wie Parken auf dem Lehrerparkplatz, verbotenerweise auf dem Fensterbrett sitzen oder Somaruga in die Röhre schauen lassen, weil im Aufzug kein Platz für ihn ist. Der „Swaginator“ Somaruga darf sich dann auch gleich, genauso wie die anderen mitwirkenden Lehrkräfte, seinen Oscar abholen.

Quiz für doie Lehrer

Doch die Abiturienten haben sich noch mehr überlegt. In einem Quiz gilt es für die Lehrer, Filmtitelsongs zu erraten. Auch hier gibt es für die Gewinner einen schokoladenen Oscar.

Der Höhepunkt ist aber wohl der Tanzauftritt der „Stargäste“. Drei Schülerinnen haben sich in die Sängerinnen Nicki Minaj, Ariana Grande und Jessie J verwandelt. Weitere Abiturientinnen treten als Backgroundtänzerinnen auf. Danach führen Brendel und Rösch ein kurzes Interview mit den „Stars“. Das Selfie mit den Damen samt Publikum darf danach auch nicht fehlen. Der Abischerz verläuft äußerst gesittet. Keine kritischen Worte, keine unappetitlichen Aktionen. Stattdessen gibt es zum Schluss einen Film aus der Kategorie „Doku“. Gemeinsam mit Lehrerin Anne Spiroch sammeln einige Schüler Müll ein.

Artig verhalten

Rösch fasst am Ende zusammen: „Wir danken unserer Lehrerin, die versucht hat, uns für den Umweltschutz zu begeistern.“ Ähnlich artig geht es dann auch weiter, es folgen weitere Danksagungen. An Dembowski und seinen Stellvertreter Rudi Mense, aber vor allem „an den Arbeitskreis Abischerz, der Tage mit der Planung verbracht hat“, so Rösch.

Das Fazit von Lehrer Wolfgang Schreiber fällt am Ende sehr positiv aus. „Ich fand es von den Ideen her sehr schön, das war toll umgesetzt. Ein voller Erfolg.“