72:76 in Oldenburg Medi-Team verliert nach tollem Kampf

Bei den intensiven Kämpfen unter den Körben war Kalif Young (rechts, im Duell mit Tanner Leissner) in seinem Element. Der Center zeichnete sich nicht nur als bester Rebounder im Medi-Team aus, sondern auch als erfolgreichster Punktesammler. Foto: Ulf Duda

Viel hat nicht gefehlt, und das erste Auswärtsspiel in der Saison der Basketball-Bundesliga hätte Medi Bayreuth den zweiten Sieg gebracht. Letztlich ging die Partie bei den Baskets Oldenburg am Mittwochabend aber doch mit 72:76 (41:44) verloren.

 
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Die Partie erfüllte von Beginn an die Erwartung, dass Spiele gegen Oldenburg unter dem neuen Trainer Pedro Calles kämpferischer geführt werden als früher. Auf beiden Seiten hatten es die Offensivkräfte schwer gegen aggressive Verteidigung, doch die Bayreuther fanden zunächst die besseren spielerischen Lösungen mit den flexibleren Angriffen und verzeichneten entsprechend die höheren Trefferquoten. Die Oldenburger kamen zunächst überwiegend an der Dreierlinie zum Abschluss, aber die Distanzwürfe fielen nicht (0/5 nach fünf Minuten). So dominierte das Medi-Team im ersten Viertel überraschend klar und hätte nach zehn Minuten sogar noch höher führen können. Vor allem blieb das disqualifizierende Foul gegen Baskets-Center Owen Klassen beim Stand von 7:12 ungenutzt. Kalif Young vergab die beiden fälligen Freiwürfe und auch der folgende Ballbesitz brachte nichts ein. Stattdessen verkürzte im Gegenzug DeWayne Russel per Dreier auf 10:12.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts führten die Gäste dann aber tatsächlich noch deutlicher. Young baute mit einem Treffer aus der Halbdistanz den Vorsprung auf 27:14 (12.) und machte sich mit seinem sechsten Punkt zum Topscorer unter den bereits acht Bayreuther Korbschützen – Beleg für das gute Mannschaftsspiel. Das Bild änderte sich erst, als die Oldenburger begannen von außen zu treffen. Drei Dreier in Folge verkürzten auf 29:31, und damit wurden die Aufgaben für die Medi-Defensive vielfältiger, die dadurch auch unter dem Korb anfälliger wurde. So kamen die Baskets im zweiten Viertel auf 30 Punkte nach nur 14 im ersten.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich der Trend zugunsten der Gastgeber zunächst fort (49:43/22.). Als die gefährlichsten Dreierschützen Trey Drechsel und DeWayne Russell nach ihren dritten Fouls ausgewechselt wurden, war es mit diesem Faktor im Oldenburger Spiel wieder vorbei. Die Partie entwickelte sich immer mehr zu einem leidenschaftlichen Kampf. Dabei entwickelte sich bei den Baskets Max DiLeo zur prägenden Figur, der nicht nur drei wichtige Ballgewinne erarbeitete, sondern auch ein unsportliches Foul von Ahmed Hill (37.) erarbeitete und schließlich auch noch als Scorer in Erscheinung trat mit sieben Punkten in Folge zum 69:67 (37.).

Obwohl die Bayreuther in dieser Phase auch noch durch das vierte Foul von Brandon Childress geschwächt wurden, wahrten sie eine Siegchance bis zum Schluss. Den Ausschlag gaben letztlich neben den Ballverlusten gegen DiLeo vor allem auch ein paar umkämpfte Rebounds, die etwas glücklich bei den Oldenburgern landeten. Als bester Bayreuther zeichnete sich bei den Kämpfen unter den Körben Kalif Young aus, der neben seinen 14 Punkten und neun Rebounds auch noch mit drei starken Blocks glänzte. Den insgesamt größten Respekt verdiente aber die kämpferische Mannschaftsleistung.

Statistik

Baskets Oldenburg:DILEO (9 Punkte / 28:04 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: 19), RUSSELL (17 / 28:18 / 4), DRECHSEL (19 / 24:35 / 18), Klassen (0 / 1:48 / 0), AGBAKOKO (0 / 7:52 / -5), LEISSNER (2 / 29:33 / 14), Holyfield (11 / 30:20 / 9), Ogbe (2 / 8:37 / -8), Teague (4 / 19:04 / -19), Hundt (8 / 11:22 / -2), Pjanic (4 / 10:27 / -10). Feldwurfquote: 28/74 (38 Prozent), davon 10/36 Dreier (28 Prozent): Drechsel (5/8), Hundt (2/5), Russell (2/5), DiLeo (1/6); Freiwürfe: 10/12 (83 Prozent); Rebounds: 17 defensiv, 21 offensiv (Holyfield 3/3); Assists: 15 (Holyfield 7); Effektivität: 84 (Holyfield 20, Drechsel 12, DiLeo 11, Russell 10). Medi Bayreuth: CHILDRESS (12 / 25:39 / 1), HILL (9 / 29:38 / -9), Rich (3 / 13:07 / 1), Diallo (0 / 2:21 / -6), Bruhnke (3 / 11:56 / -6), DORETH (7 / 29:09 / -11), Nikic, YOUNG (14 / 33:54 / -4), ROWE (12 / 26:42 / 9), Sargiunas (6 / 20:29 / 3), Grant (6 / 7:05 / 2). Feldwurfquote: 27/59 (46 Prozent), davon 8/22 Dreier (36 Prozent): Childress (2/4), Sargiunas (2/5), Grant (1/1), Doreth (1/2), Rowe (1/3), Bruhnke (1/4); Freiwürfe: 10/16 (63 Prozent); Rebounds: 25 defensiv, 16 offensiv (Young 6/3); Assists: 14 (Childress, Doreth, Hill je 3); Effektivität: 79 (Young 20, Rowe 16, Childress 10). SR: Oruzgani, Sirowi, Krause; Zuschauer: 5160. Stationen: 4:10 (6.), 10:12 (7.), 14:22 (1. Viertel), 14:27 (12.), 20:31 (14.), 29:31 (15.), 31:37 (16.), 37:37 (18.), 44:41 (Halbzeit), 49:43 (22.), 53:57 (30.), 58:57 (3. Viertel), 62:67 (34.), 69:67 (37.), 73:68 (39.), 76:72 (Ende).

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