Die Bonner ließen auch danach nicht locker, kombinierten sich mit sichtlicher Spielfreude durch die löchrige Bayreuther Defensive und konnten nach einem Dreier des chilenischen Nationalspieler Sebastian Herrera erstmals mit über zwanzig Punkten enteilen (37:16, 15.). Drijencic versuchte mit Auszeiten den Spielfluss der Hausherren zu durchbrechen und seine Mannen aufzurichten – ohne Erfolg: Beim Zwischenstand von 42:18 (20.) ging es in die Halbzeitpause – besonders frustrierend war zu diesem Zeitpunkt ein Blick in die Statistik: Die Bayreuther hatten bis dahin nur zwei von 16 (!) Dreierversuchen verwertet, zudem mit 15:26 klar das Rebound-Duell abgegeben und sich weitere fünf Ballverluste geleistet.
Erst als die Bonner nach dem Seitenwechsel vorübergehend in den „Verwaltungsmodus“ umschalteten, konnten die Bayreuther etwas besser mit-halten und den dritten Spielabschnitt sogar knapp gewinnen, es wäre viel-leicht sogar Platz für eine kleine Aufholjagd gewesen, dafür hätte jedoch der weiterhin munter drauf loswerfende Brandon Childress (1/9) auch den ein oder anderen Wurf treffen müssen. Auch einige Freiwurftreffer hätten den Spielstand positiv beeinflussen können, doch die Bayreuther warfen von der Linie wie eine schlecht trainierte Schülermannschaft (2/10).
Den von Drijencic geforderten Glauben an sich selbst hatten die Bayreuther schon vor dem letzten Viertel längst verloren, was dann aber folgte, spottete jeder Beschreibung und kam einem spielerischen wie kämpferischem Offenbarungseid gleich: Als der Bayreuther Head Coach seine desolat agierenden und komplett zerfallenden Mannen in der 36. Minute zur Auszeit einbestellte, da hatten diese nur ein mageres Pünktchen erzielt (75:37), bis zum deklassierenden 86:42-Endstand kamen nur noch fünf weitere Zähler hinzu.
Baskets Bonn – Medi Bayreuth 86:42 (42:18)
Baskets Bonn: Shorts (5 Punkte), Ward (7/1 Dreier), Falkenstein (0), Ensminger (12/4), Kessens (4), Herrera (14), Tadda (6/2), Malcolm (5), Hawkins (5/1), Kratzer (12), Williams (16/2).
Medi Bayreuth: Childress (3), Hill (8/2), Livingston (2), Rich (0), Diallo (6), Bruhnke (0), Doreth (0), Nikic (5), Young (6), Rowe (6/2), Grant (6/2).
Schiedsrichter: Robert Lottermoser, Nicolas Brendel, Alexandra Pawlik; Zuschauer: 6000 (ausverkauft).
Viertelergebnisse: 25:11; 17:7; 17:18; 27:6.