Wolfsburg wohl vor dem nächsten Umbruch
Ähnlich ambivalent ist die Situation des neuen VfL-Trainers Ralph Hasenhüttl. Er übernahm im März eine Mannschaft, die vor der Saison für rund 80 Millionen Euro verstärkt worden war. Aber er stellte dann schnell fest, dass ein Teil des Kaders und sogar ein Großteil der neun Neuzugänge weder für den Abstiegskampf geeignet ist noch für seine Idee vom pressing-intensiven Fußball.
Die drei teuersten Transfers der vergangenen zwei Jahre (Lovro Majer, Joakim Maehle, Mattias Svenberg) saßen deshalb gegen Bochum auf der Bank. Stattdessen setzte Hasenhüttl auf Kämpfer wie Yannick Gerhardt und Aster Vranckx. Und sagte hinterher zufrieden: "Vor dem Spiel wurde viel diskutiert, ob diese Mannschaft Abstiegskampf kann. Heute hat die Mannschaft ein Gesicht gezeigt, dass man zeigen muss. Die Mannschaft hat sich diesen Sieg einfach verdient aufgrund ihrer Körpersprache und ihrer Fähigkeit, dagegenzuhalten. Es war notwendig, dass wir heute unseren Mann stehen. Das haben wir getan."
Für's Erste geben sie sich damit in Wolfsburg zufrieden. Der Klassenerhalt soll nun spätestens in den beiden letzten Heimspielen gegen Schlusslicht Darmstadt und den direkten Konkurrenten Mainz perfekt gemacht werden. Danach steht mit einem neuen Sportchef und neuen Spielern nach Hasenhüttls Geschmack mal wieder ein Umbruch an.
"Da, wo wir stehen, macht Fußball spielen keinen Spaß", sagte Kapitän Maximilian Arnold beim Pay-TV-Sender Sky. "Ich will die Saison so schnell wie möglich abhaken und so schnell wie möglich die nötigen Punkte holen."