"Viel Trauer liegt über diesem Club"
Der Abend begann mit emotionalen Momenten, als die Eintracht vor Anpfiff an Club-Urgestein Hölzenbein erinnerte. "Viel Trauer liegt seit Montag über diesem Club. Die Trauer ist besonders groß bei den Menschen, die neben mir stehen", sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann, der auf dem Rasen neben Hölzenbeins Frau Jutta und den beiden Kindern stand. Am Sonntag in einer Woche (16.00 Uhr) soll im Frankfurter Stadion eine Trauerfeier für den mit 78 Jahren gestorbenen 1974-Weltmeister stattfinden.
Eintracht-Trainer Toppmöller kündigte schon vor dem wegweisenden Europa-Duell an, den seit Wochen ersehnten Sieg für "Holz" einfahren zu wollen. Die Hessen begannen couragiert und bestimmten die ersten Minuten. Der abgefälschte Schuss von Omar Marmoush (11.) war die erste Chance, doch der Ball flog knapp neben das Tor von Finn Dahmen.
Beinahe im Gegenzug nutzten die formstarken Gäste Frankfurts ersten Fehler gnadenlos. Die Augsburger setzten Linksverteidiger Philipp Max unter Druck und brauchten danach nur zwei weitere Stationen bis zum Führungstor: Ermedin Demirovic servierte für Vargas, der trocken ins kurze Eck vollendete. Für Demirovic war es in dieser Spielzeit bereits der 25. Scorerpunkt.
Erst Pfiffe, dann Jubel
Die Eintracht blieb offensiv, doch vor allem im letzten Drittel fehlte Präzision. Die Abschlüsse von Eric Junior Dina Ebimbe (15.), Chaibi (20.) und Buta (25.) sorgten zwar für Gefahr, aber nicht für den Ausgleich. Die erste Halbzeit erinnerte an die vergangenen Heimspiele gegen Union (0:0) und Bremen (1:1), als die Eintracht ebenfalls nur phasenweise drückte und vor dem Tor zu viel liegen ließ. Zur Halbzeit gab es von den Rängen deutlich vernehmbare Pfiffe.
Diese waren bei den Heimfans spätestens vergessen, als Chaibi nach dem Seitenwechsel nach Vorlage von Dina Ebimbe nur noch frei stehend einschießen musste. Gemessen an den Spielanteilen und den Torchancen war der Ausgleich die logische Konsequenz. Frankfurt erhöhte den Druck und belohnte sich durch Ekitiké: Die Paris-Leihgabe schoss präzise an den Innenpfosten, von dort sprang der Ball ins Tor. Es war im zehnten Bundesliga-Einsatz der erste Treffer für den jungen Stürmer. Augsburg spielte offensiv auf den Ausgleich, doch dieser fiel nicht mehr. Marmoush machte in der Nachspielzeit dann alles für die Frankfurter klar. Der Rest war Jubel.