Das Spiel gegen Augsburg war in dieser Hinsicht noch einmal eine ganz neue Dimension - und die zentrale Figur hieß dabei Patrick Wimmer. In der neunten Minute brachte der 22-jährige Österreicher den VfL in Führung und belohnte damit eine der stärksten Wolfsburger Anfangsphasen dieser Saison.
Unnötige und kritikwürdige Rote Karte
Die Wolfsburger hätten längst mit 2:0 oder 3:0 führen können, als Wimmer kurz vor der Halbzeit eine so unnötige wie kritikwürdige Rote Karte sah. Zunächst verlor er den Ball an Kevin Mbabu, dann foulte er den ehemaligen Wolfsburger an der Strafraumgrenze. Schiedsrichter Timo Gerach zeigte sofort Rot, obwohl VfL-Verteidiger Maxence Lacroix noch hätte eingreifen können und eine Notbremsen-Situation deshalb nicht vorlag. Und der abgefälschte Freistoß von Maier flog auch noch zum 1:1 ins Tor (45.). Nach der Pause traf Kristijan Jakic (61./79.) dann noch zweimal für die in Überzahl spielenden Augsburger.
Kovac und Schäfer sprachen hinterher von einer klaren Fehlentscheidung des Schiedsrichters. "Das hat uns aus der Bahn geworfen", sagte der Trainer. "Es geht darum, dass man dort in das Spiel eingreift und das Spiel im Grunde genommen entscheidet."
Aber ob das als mildernder Umstand für Kovac durchgeht? Sein Vorgesetzter ließ nach dem Spiel auch daran Zweifel. "Wir haben es so weit kommen lassen", meinte Schäfer. "Wenn wir mehr Punkte hätten, hätten wir damit entspannter umgehen können."
Bislang wollte der Club diese Saison unbedingt mit Kovac zu Ende bringen und sich dann im Sommer auf seiner Position neu aufstellen. Dieser Zeitplan steht nun infrage. Sicher ist nur, dass der Trainer nicht von sich aus hinwerfen wird. "Ich bin in meinem ganzen Leben nicht mit einem goldenen Löffel aufgewachsen. Alles, was ich mir erarbeitet habe, habe ich mir erarbeitet - und zwar hart", sagte Kovac. "Das hinzuschmeißen - dafür kennen Sie mich zu schlecht. Das Wort aufgeben existiert nicht in meinem Wortschatz."