„Schon kurz nach dem Aufstehen am morgen, kommt jeder von euch mindestens siebenmal mit Plastik in Berührung“, erklärt Simone Rieß (21) den Schülern der Altstadtschule in Bayreuth. „Egal, ob es die Zahnbürste oder der Wecker ist.“ Das Projekt „MyPlastics – Deine Zukunft mit Kunststoff“ soll den Schülern eine Karriere in der Kunststoffbranche näherbringen.

In einem Klassenzimmer sind die Tische zu drei großen Stationen zusammengestellt. Rundherum sitzen die Schüler der achten und neunten Klasse. Station 1: „Die richtige Mischung macht’s!“ Auf dem Tisch stehen Plastikbehälter mit verschiedenfarbigem Granulat. „Bitte nicht das Granulat essen“, sagt Rieß.

Die Mittelschüler fassen sofort in die Behälter und schauen sich die kleinen Plastikteilchen genau an. Dazu gibt es eine Aufgabe zu lösen. Zehn Gummienten sollen hergestellt werden. Dafür sollen die Schüler berechnen, wie viel Granulat man von jeder Sorte braucht. „Das war einfach“, sagt Luna Nyambura (13) aus der achten Klasse. „Es ist schon interessant, was man aus diesen Kügelchen alles machen kann. Aber ich will später lieber Hotelfachfrau werden“, sagt sie.

An Station 2 werden die verschiedenen Plastikarten erklärt und wofür sie gebraucht werden. Darnell Lehmann (14) und Pascal Herr (14) aus der achten Klasse untersuchen bierdeckelgroße Plättchen aus Plastik. „Es ist interessant zu sehen, wie so etwas funktioniert und was es für Sorten gibt“, sagt Darnell. „Man lernt auf jeden Fall etwas. Zum Beispiel, für was die Plastikarten gebraucht werden“, sagt Pascal.

An der letzten Station geht es um Maschinenteile, die beim Verarbeiten von Granulat gebraucht werden. „Das sind gläserne Maschinenbauteile. So kann man sehen, wie es innen aussieht. Eigentlich kann man das nicht sehen“, sagt Rieß. Die beiden Achtklässler Pedro dos Anjos Pieper (14) und Oguz Gabalci (14) haben sich eines dieser Maschinenteile geschnappt und untersuchen es. Verschiedene Öffnungen und Hohlräume sind zu erkennen. Oguz interessiert der Vortrag besonders: „Ich habe mir bis jetzt gar keine Gedanken über diese Branche gemacht. Aber ich finde es echt interessant. Ich denke, ich werde ein Praktikum in so einem Betrieb machen.“