Bayreuth - Mappen mit vergilbten Blättern liegen übereinandergestapelt auf einem der Lesetische. Auf einem der Aktendeckel wartet ein weißes Paar Stoffhandschuhe. Hobbyforscher und Wissenschaftler sollten sie sich überziehen, wenn sie in den jahrhundertealten Dokumenten blättern wollen. - Das Archiv ist das Gedächtnis der Stadt. Aus dem 15. Jahrhundert findet sich dort ein Beleg für jüdisches Leben in Bayreuth. Der Auszug aus dem ältesten Bayreuther Stadtbuch vom 1. Mai 1463 beschreibt Zinszahlungen, die von jüdischen Einwohnern entrichtet wurden. „Aaron jude“ zahlte etwa einen Gulden. Eine Handvoll weiterer Namen und auch die „Judenschul“ sind in mittelalterlicher Handschrift aufgelistet.