Kein Beitrag hat für solch hitzige Debatten gesorgt
Am 8. März nahmen viele Frauengruppen in Madrid bei Demos zum Internationalen Weltfrauentag Bezug auf den polarisierenden ESC-Beitrag. Viele Plakate trugen die Aufschrift „Bevor er sie tötete, nannte er sie Schlampe“. Auf anderen Bannern stand „Weder Schlampe noch unterwürfig“.
Frauenrechtlerin Bravo betont: „Wir können Zigtausenden Mädchen in Spanien und Europa beim ESC-Finale doch nicht ernsthaft vermitteln, dass sie sich selbst stolz als Schlampe bezeichnen sollen.“ Binnen weniger Stunden sammelte ihr Verband mehr als 1.500 Protestunterschriften, die man der Rundfunkanstalt RTVE mit der Bitte vorlegte, den „Schlampen“-Song aus dem Wettbewerb zurückzuziehen. Der Bitte wurde nicht entsprochen. In der Folge trat die Gleichstellungsbeauftragte des öffentlichen Rundfunks, Montserrat Boix, aus Protest zurück.
Kein ESC-Beitrag hat in den vergangenen Jahren in Spanien für solch hitzige Debatten gesorgt wie „Zorra“. Aber Tatsache ist - trotz aller Kritik: Ein großer Teil der Bevölkerung ist begeistert von dem Song. Im Streamingdienst Spotify wurde er schon 14,3 Millionen Mal abgespielt. Mit seinem eingängigen, leicht mitzusingenden Text entwickelte sich das Lied blitzschnell zur neuen Hymne der Homosexuellen-Szene. Inzwischen läuft es in allen Radioprogrammen und Clubs rauf und runter.