Die beinahe groteske Gegenüberstellung von unkontrollierten Privilegien und menschlichem Leid rief auf Social Media heftige Reaktionen hervor. Einige Nutzer sprachen davon, die „Hunger Games“ seien nun Realität geworden. Die „Hunger Games“ (auf Deutsch: „Tribute von Panem“) meine eine dystopische Buchreihe der amerikanischen Autorin Suzanne Collins, die sich mit Klassenunterschieden, moralischen Dilemmata und der Rolle der Medien auseinandersetzt.
Im Zusammenhang mit der Met-Gala wurde besonders ein Video der Influencerin HayleyyBaylee kontrovers diskutiert. In dem Clip posiert sie in einem prunkvollen Outfit zu den Worten „Let them eat cake“ aus dem Film „Marie Antoinette“ von 2006 – eine Anspielung auf das berüchtigte Zitat, das der gleichnamigen französischen Königin zugeschrieben wird. („Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“) Der Clip ist mittlerweile gelöscht worden, die Influencerin hat sich entschuldigt und betont, das Zitat habe keine tiefere Bedeutung gehabt.
In Anlehnung an Marie Antoinette sprechen manche Nutzer unter dem Hashtag #blockout2024 auch von einer „digitalen Guillotine“, welche die Reichen nun zu spüren bekommen sollen.
Blockout: Auswirkungen und Kritik
„Blockout 2024“ ist ein Beispiel dafür, wie die Macht der sozialen Medien genutzt werden kann, um auf Missstände aufmerksam zu machen und Veränderungen zu fordern. Es zeigt auch, dass die Öffentlichkeit zunehmend bereit ist, ihre digitale Macht einzusetzen, um Verantwortung und Gerechtigkeit zu fordern – sei es von Einzelpersonen oder großen Unternehmen.
Die Sängerin Lizzo beispielsweise teilte schließlich ein Video, in dem sie aus Missstände in Gaza, im Kongo und im Sudan aufmerksam machte – und erntet nun Kritik dafür, dass sie dies angeblich nur getan habe, um nicht tausendfach geblockt zu werden.
Doch es gibt auch Kritik an der Aktion. Kritiker werfen den Organisatoren des Blockouts vor, selbst Hass und Hetze zu verbreiten. Zudem ziehe die Aktion die Aufmerksamkeit auf sich, was wiederum weniger Aufmerksamkeit für die vom Krieg Betroffenen bedeute. Auch sei das Ziel der Aktion nicht ganz klar bzw. es gäbe keine klaren Kriterien, wer warum auf einer Blockout-Liste lande und wie viel oder welches politische Engagement „gut genug“ sei.
In den letzten 10 Tagen hatten einige Promis deutliche Verluste an Followern zu verzeichnen. Auf Instagram hat Kim Kardashian etwa 528.000 Follower verloren, Billie Eilish rund 408.000 und Beyoncé etwa 424.000. Ob ein Rückgang der Followerzahlen tatsächlich langfristige Auswirkungen haben wird, bleibt abzuwarten. Trotz der Verluste haben beispielsweise Kim Kardashian und Beyonce beide noch immer über 300 Millionen Follower (Stand: 17. Mai 2024).