Insgesamt 85 Millionenfragen wurden bisher gestellt, im Ganzen gab es 14 Millionäre, davon drei in Prominenten-Specials. Prominente Kandidaten seien eine besondere Spezies, verrät Jauch: Sie würden ihr Image nur zu gern um eine grandiose Zurschaustellung ihrer Allgemeinbildung erweitern, gingen aber natürlich auch das Risiko einer Blamage ein. "Manchmal wundert man sich ja schon, was Menschen, die man seit vielen Jahren als halbwegs intelligent aus dem Fernsehen zu kennen glaubt, alles nicht wissen."
Wenn Jauch selber als Kandidat bei "WWM" mitmachen würde, wäre die Auswahlfrage am Anfang das Schwierigste für ihn: "Die Schnelligkeit kombiniert mit Fingerfertigkeit. Wenn ich erstmal hier sitzen würde, würde ich ruhiger werden." Seine Wissenslücken kennt er genau: "Bei mir ist immer alles furchtbar, was mit Weltall zu tun hat. Das interessiert mich gar nicht. Alles, was sich über der Ozonschicht abspielt, ist für mich schwierig. Auch bei Oper bin ich schwach. Und fragen Sie mich nichts über Sternzeichen. Und wenn's um zeitgenössische Musik im Uffta-Uffta-Bereich geht, da wird's bei mir auch ganz finster."
Kandidat zu werden, sei gar nicht so schwer, sagt Jauch. "Oft klappt es mit der ersten Bewerbung." Allerdings achtet die Redaktion auf die richtige Mischung: Männer mit Frauen, Ältere mit Jüngeren, Osten mit Westen. "Der Anspruch, dass wir Gottes großen Zoo abbilden wollen, führt natürlich dazu, dass wir nicht immer nach demselben Kandidatentyp schauen dürfen." Zuschauer warten bis zu elf Jahre auf eine Karte.
Bei der inneren Einstellung der Kandidaten konstatiert Jauch eine gewisse Verschiebung: "Früher kamen mehr Leute, die gesagt haben: "Ich will die Million, ich will nach den Sternen greifen." Heute kommen viele, die sagen: "Ich will einen Wintergarten." Die haben den Kostenvoranschlag schon machen lassen und setzen die Joker auch gezielt so, dass es genau auf die 16.000 hinausläuft, die das Teil dann kostet. Pragmatiker halt."
Jauch formuliert drei Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit es weitergeht: "Solang's dem Sender gefällt, solang's dem Publikum gefällt und solang's mir gefällt. Wenn einer von uns Dreien keine Lust mehr hat, wird's schwierig. Aber im Moment machen alle noch gut mit."