Zweite FEC-Phase beginnt Meister der Niederlande zu Gast

Herausragend: Asbjörn Midtgaard (Nr. 3) ist national wie international der effektivste Spieler bei ZZ Leiden. Der 2,13 Meter lange dänische Center hat in der ersten Gruppenphase des Fiba-Europe-Cups durchschnittlich 15,8 Punkte und 8,0 Rebounds pro Spiel gesammelt. Foto: Fiba Glücklich: Im Rennen um den Einzug in die zweite Runde profitierten die Niederländer um Maaten Bouwknecht (links) davon, dass Konkurrent Mornar Bar im entscheidenden Spiel ohne den Ex-Bayreuther Trey Lewis (rechts) auskommen musste. Foto: /Fiba

Die Belastung wird wieder größer für das personell geschwächte Team von Medi Bayreuth. Zwischen den Bundesligaspielen in Bamberg am vergangenen Samstag und gegen die Skyliners Frankfurt am kommenden Samstag beginnt an diesem Mittwoch die zweite Gruppenphase im Fiba-Europe-Cup mit dem Heimspiel gegen ZZ Leiden aus den Niederlanden.

 
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Basketball - Nach dem überzeugenden Gruppensieg in der ersten Runde des Fiba-Europe-Cups beginnt an diesem Mittwoch für Medi Bayreuth die zweite Phase dieses Wettbewerbs. Das Rennen um einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe I, die am Ende die Qualifikation für das Viertelfinale bedeuten, startet um 20 Uhr vor leeren Rängen in der Oberfrankenhalle gegen den Meister der Niederlande, ZZ Leiden. Wie gewohnt, bieten Radio Mainwelle und der Nordbayerische Kurier einen Audio-Livestream an unter www.dunk.fm

Dass die Konkurrenz nun stärker sein wird als in der Gruppe A, in der das schon damals stark dezimierte Medi-Team die zuvor unbesiegten London Lions durch einen imponierenden 97:78-Sieg zum Abschluss noch auf den zweiten Platz verwiesen hat, steht für Trainer Raoul Korner außer Frage: „So soll es ja auch sein zwischen erster und zweiter Runde.“ Auf eine genaue Rangfolge der Gegner, zu denen noch Parma-Basket Perm (Russland) und Legia Warschau (Polen) zählen, will er sich aber noch nicht festlegen: „Ich würde Leiden nicht als den Favoriten betrachten. Da denke ich eher an die Russen. Allerdings habe ich mich mit Warschau noch gar nicht befasst, das ist noch zu weit weg.“ Während die weite Reise ins Vorland des Ural bereits am kommenden Mittwoch auf dem Programm steht, folgt die erste Begegnung mit Legia Warschau erst nach dem Jahreswechsel am 12. Januar. „Ich freue mich auf das Spiel zwischen diesen beiden Gegnern, um mehr über die Kräfteverhältnisse zu erfahren.“

Als Hinweis kann immerhin gelten, dass ZZ Leiden zur Qualifikation für die zweite Runde am meisten Glück benötigt hat. Schließlich war die dafür nötige Absicherung des zweiten Platzes in Gruppe E am letzten Spieltag mit 61:84 bei Bahcesehir Istanbul klar gescheitert. Mornar Bar hätte daher mit einem eigenen Sieg vorbeiziehen können, doch Montenegros Vizemeister (ohne den damals verletzten früheren Bayreuther Topscorer Trey Lewis) vergab diese Chance bei den zuvor sieglosen Griechen von Iraklis Saloniki mit 82:83.

Korner widerspricht daher nicht, wenn man einen Heimsieg gegen die Südholländer als fast schon notwendigen Schritt auf dem Weg ins Viertelfinale bezeichnet. Als Geringschätzung des Gastes will er das aber keinesfalls verstanden wissen: „Ich mag es, wie sie spielen. Das ist eine gut zusammengestellte Mannschaft, die einen strukturierten Basketball spielt.“

Besonders reizvolles Center-Duell

Buchstäblich „im Mittelpunkt“ steht dabei ein ebenso buchstäblich „herausragender“ Center: Der 2,13 m große Asbjörn Midtgaard hat die FEC-Saison mit drei Double-Doubles eröffnet und konnte auch zum Abschluss der ersten Runde noch eindrucksvolle Werte von 15,8 Punkten und 8,0 Rebounds pro Spiel vorweisen. In der Qualifikation zur Champions League hatte der 24-jährige Däne zuvor gar mit 18,5 Punkten und 9,0 Rebounds geglänzt. Trotzdem scheiterte der Anlauf in den ranghöchsten europäischen Fiba-Wettbewerb beim Turnier in Treviso (Italien) nach einem 76:74-Sieg gegen Mons-Hainaut (Belgien) knapp mit 67:69 im Halbfinale gegen Tsmoki Minsk (Belarus).

Besonderen Reiz verspricht also wieder einmal das Duell auf Position fünf unter den Körben, wo auf Bayreuther Seite Martynas Sajus in den letzten Wochen beständig starke Leistungen geboten hat. „Wir haben ihm schon gesagt, dass er erstmals auf einen Gegner trifft, der größer und breiter ist“, sagt Korner etwas scherzhaft. „Ich freue mich richtig auf dieses Matchup.“

Der litauische Medi-Center hat dabei erneut die zusätzliche Aufgabe, die Belastung seines Foulkontos im Rahmen zu halten. Mit Verstärkung durch Nationalcenter Andreas Seiferth ist nämlich weiterhin ebenso wenig zu rechnen, wie in den Fällen der anderen verletzten oder erkrankten Spieler. „Das wird noch zwei bis drei Wochen dauern“, sagt Korner. „Wir wissen, dass man das nicht ewig durchhalten kann. Aber jetzt wollen wir diese Zeit noch durchpowern.“ Gerade auch für Sajus sei die Belastung außergewöhnlich: „Er musste sich erst einmal daran gewöhnen, überhaupt so lange zu spielen. Als er zum ersten Mal 30 Minuten auf dem Feld stand, hatte er einen Ganzkörperkrampf.“

Auch in der niederländisch-belgischen Liga führt Midtgaard in den Statistiken von ZZ Leiden bei Punkten (14,7) und Rebounds (8,9). Aber auch die drei anderen Ausländer im Kader tragen zweistellige Punktzahlen bei: US-Guard Jonathan Dunn (14,5) sowie die litauischen Flügelspieler Arunas Mikalauskas (14,0) und Einaras Tubutis (11,6). Mikalauskas fehlt zuletzt allerdings, als der Titelverteidiger mit 73:80 gegen Zwolle die zweite Niederlage im zehnten Saisonspiel hinnehmen musste.

Besondere Aufmerksamkeit verdient aber auch der einzige aktuelle niederländische Nationalspieler im Kader von Trainer Geert Hammink: „Der war schon in Leiden, als ich noch selbst in den Niederlanden gecoacht habe“, sagt der von 2010 bis 2013 in Den Bosch tätige Raoul Korner über den mittlerweile 33 Jahre alten Worthy de Jong. Der vielseitige Guard bestätigt seine 10,6 Punkte pro Spiel aus der nationalen Liga auch im Fiba-Europe-Cup (10,3) und kommt dort sogar noch auf höhere Werte bei Assists (5,5) und Rebounds (4,5).

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