Vom Verzicht auf den 500-Euro-Schein versprechen sich Befürworter, dass Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit zurückgedrängt werden. "Die Bundesbank befürwortet grundsätzlich Maßnahmen, die auf eine Verringerung der Kriminalität abzielen", bekräftigte Beermann. "Im Hinblick auf den Ausgabestopp der 500-Euro-Banknote sind uns jedoch nach wie vor keine Studien bekannt, die die Wirksamkeit dieser Maßnahme stichhaltig belegen."
Zugleich gebe es "das berechtigte Interesse der Bevölkerung an Besitz und Nutzung großer Stückelungen", sagte Beermann. "Diese Stückelungen können für größere Anschaffungen wie den Kauf von Fahrrädern, Gebrauchtwagen oder die Anzahlung einer Reise verwendet werden. Außerdem stellen sie eine platzsparende Möglichkeit der Wertaufbewahrung dar."
In der zweiten Serie der Euro-Banknoten gibt es keinen 500-Euro-Schein mehr. Seit Mai 2019 sind der Hunderter und der Zweihunderter mit überarbeiteten Sicherheitsmerkmalen im Umlauf. Und die Zahlen der im Umlauf befindlichen 100- und 200-Euro-Banknoten sind seither rasant gestiegen.
"Im vergangenen Jahr gab es während der Corona-Pandemie nochmals einen Nachfrageschub bei den beiden größten Stückelungen", führte Beermann aus. Der Banknotenumlauf des Eurosystems sei bei der 100-Euro-Note allein im März 2020 um mehr neun Milliarden Euro gestiegen, beim Zweihunderter betrug das Plus zwölfeinhalb Milliarden Euro. "Die Nachfrage, die zuvor auf den 500-Euro-Schein entfallen ist, scheint nach dessen Ausgabestopp zu einem großen Teil auf die beiden nächstgrößeren Stückelungen übergegangen zu sein", stellte Beermann fest.
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