Da die Graserschule zentral in der Innenstadt liege, könnten die Schüler zu Fuß zum Schwimmunterricht ins Stadtbad gehen, zum Eislaufen ins Eisstadion und in den Hofgarten. Die Mittags- und Nachmittagsbetreuung in der Graserschule sei durch die Arbeiterwohlfahrt und den Kinderhort St. Vinzenz "in unmittelbarer Nachbarschaft" sei gewährleistet. Außerdem gebe es durch die Lage "eine sehr enge Bindung zu Lernorten", wie sie im Grundschullehrplan aufgeführt seien. Beispielsweise zum Rathaus, zur Feuerwehr, zur Polizei, zum Wochenmarkt, zur Stadtbibliothek oder zum Kunstmuseum.
3. Die Graserschule bietet viel mehr Platz als ein Neubau
Die Klassenzimmer in der Graserschule seien "im Schnitt rund 20 Quadratmeter größer", als sie im Neubau vorgesehen seien. Der Platz werde von den Klassenleitern "individuell genutzt". Für Lese-, Spiel- und Bastelecken oder für Computerlernplätze. Wenn die Schule in einer "barrierefreien Sanierung" neu gestaltet werde, bedeute das: 16 Klassenzimmer bleiben, 14 weitere Räume werden "neben dem Lehrerzimmer in Werkräume, Lernwerkstätten, Differenzierungsräume und Mensa umgestaltet". Die Schule biete "hervorragende Möglichkeiten, um modernste pädagogische Konzepte hochflexibel umzusetzen". Kein Klassenzimmer liege nach der Sanierung in Richtung Hohenzollernring.
Die Befürworter des Neubaus
Thomas Bauske ist Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat. Er und weitere Fraktionsvorsitzende, wie Stefan Specht (CSU), Thomas Hacker (FDP/DU) und Iris Jahn (JB), favorisieren einen Neubau der Graserschule. Ihre drei wichtigsten Gründe:
1. Eine Schule mitten im Sprengel:
Durch die Schließung der Pavillons entstehe eine neue Situation, sagt Bauske. Der Neubau an der Cottenbacher Straße liege in der Mitte des Schulsprengels. Das Argument der Befürworter an dieser Stelle: Der Neubau „bringt die Schule zu den Kindern und steht für kürzere Schulwege für alle Schüler aus dem Einzugsgebiet der Graserschule“. Durch einen Neubau entfalle auch „ein teurer Schulbus, den die Stadt einsetzen müsste, wenn man am alten Schulhaus festhält“.
2. Flexible Raumgestaltung:
In einem Neubau, sagt Bauske, „sind eine flexible Raumaufteilung, bessere Akustik und notwendige Rückzugsmöglichkeiten möglich“. Durch die längeren Betreuungszeiten einer Ganztagsschule verbrächten die Kinder mehr Zeit auf dem Schulgelände. „Die Aufenthaltsqualität lässt sich durch den Neubau massiv steigern.“ Der Neubau biete Raum für die gewünschte Aula, den Speisesaal, einen grünen Pausenhof und Außensportanlagen. Das sei eine „sinnvolle, zukunftsweisende Weiterentwicklung des Schulstandorts Bayreuth“. Wichtiger Nebeneffekt: Zusätzlich steht den Vereinen eine Turnhalle mehr am Abend zur Verfügung. Eine mittelfristige Option: Man könnte dort ein Schulzentrum Nord mit angegliederter Kindertagesstätte inklusive Hort bauen.
3. Platz für neue Nutzung:
Der Neubau, sagt Bauske, sei innerhalb von zwei Jahren fertig und verursache geringere Folgekosten. „Der Grundstein ist bereits durch die Einleitung des Flächennutzungsplan gelegt.“ Außerdem werde eine Schülergeneration Baustelle vermieden, die es gebe, wenn die Graserschule im laufenden Betrieb saniert werde. Das Gebäude der Graserschule bleibe erhalten. Das Schulmuseum der Graserschule könne damit allen Bürgern zugänglich gemacht werden. „Eine kommunale Nutzung als Stadtarchiv oder Bildungsstätte liegt alleine in der Hand der Stadt.“ ⋌wah