Zwei 4:1-Siege Toller Start in die Landesliga-Saison

red
Das Nachsehen hatten die Abwehrspieler des SV Seligenporten bei vielen Aktionen von Anton Makarenko (links). Der Ex-Altstädter bereitete die ersten beiden Tore des TSV Neudrossenfeld vor und erzielte das dritte selbst. Foto: /Peter Mularczyk

Dem TSV Neudrossenfeld hatte man das zugetraut, aber für Aufsteiger BSC Bayreuth-Saas ist es ein Überraschungserfolg: Beide Teams aus dem kreis Bayreuth-Kulmbach sind mit 4:1-Siegen in die Saison der Fußball-Landesliga Nordost gestartet.

 
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Ein glänzender Saisonstart ist in der Landesliga Nordost den beiden Vertretern des Kreises Bayreuth-Kulmbach gelungen. Imponierend war vor allem der Einstand des Aufsteigers BSC Bayreuth-Saas, der den hoch eingeschätzten FC Herzogenaurach mit 4:1 besiegte. Eher zu erwarten, wenn auch nicht selbstverständlich war der Erfolg des TSV Neudrossenfeld beim Ex-Bayernligisten SV Seligenporten mit demselben Ergebnis.

Rundum zufrieden äußerte sich der Sportliche Leiter des BSC Saas, Martin Scholti. Obwohl Trainer Adrian Grötsch verhindert war und an der Seitenlinie von Marco Pütterich vertreten werden musste, habe seine Mannschaft „alle Vorgaben perfekt umgesetzt und dabei sehr gute Disziplin bewiesen“: „Die Euphorie des Aufstiegs war noch spürbar, und die Neuen haben sich gut eingefügt.“ Jedem solle aber klar sein, dass man in dieser Liga in jedem Spiel solche Leistungen bieten müsse: „Diesmal hat uns der Gegner vielleicht ein wenig unterschätzt. Das wird nach diesem Ergebnis nicht mehr passieren.“

BSC Bayreuth-Saas – FC Herzogenaurach 4:1 (2:0)

Der FC Herzogenaurach zeigte anfangs durchaus seine Qualität und setzte die Saaser mit hohem Pressing unter Druck. Daraus resultierten zwei frühe, nicht ungefährliche Abschlüsse der Gäste, die das Tor aber knapp verfehlten. Allmählich wurden die Saaser aber sicherer. Vor allem die Defensive wirkte extrem stabil und störte das Kombinationsspiel des Favoriten immer wieder wirkungsvoll. Ihrerseits suchten die Saaser über ihr Umschaltspiel den Weg zum Tor und wurden dabei erstmals nach 20 Minuten gefährlich: Torjäger Markus Walther ging nach einem langen Ball mit FC-Spielertrainer Jakob Karches im Strafraum in den Zweikampf und wurde zu Fall gebracht. Die Elfmeter-Entscheidung war sicher diskutabel, aber Walther war es egal und verwandelte zum 1:0. Danach wirkten die Bayreuther immer selbstbewusster. Mike Hofmann verpasste das 2:0 nach einem Eckball noch ganz knapp, doch das holte dann der sehr agile Michael Sauerstein nach. Nach einem starken Diagonalball von Marco Weber dribbelte der Linksaußen in gewohnter Manier ins Zentrum und schloss zielgenau ins kurze Eck ab.

Den zweiten Abschnitt gingen die Herzogenauracher mit neuem Elan an. Immer wieder suchten sie spielerisch eine Lücke in der BSC-Abwehr, doch die stand sattelfest um den auffällig starken Kapitän Florian Dörfler. Mit körperlicher Präsenz, vor allem im Zentrum, verteidigten die Saaser und setzten auch weiterhin Nadelstiche nach vorne. Auf das BSC-Tor kam kaum mehr als Distanzschüsse, die vom aufmerksamen Torwart Tobias Obwandner entschärft wurden.

Ein weiterer Konter der Platzherren sorgte schließlich für die Entscheidung. Der Abschluss des nachgerückten Sven Rosenzweig wurde dabei zur Bogenlampe abgefälscht. Nur Ergebniskosmetik war das Tor der Herzogenauracher mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke, zumal im direkten Gegenzug per Elfmeter nach einem Foul an Niklas Rausch sogar noch das 4:1 fiel.

BSC Bayreuth-Saas: Obwandner – Weber, (46. S. Hofmann) Dörfler, Straß, Lutz, M. Hofmann, Küfner (63. Golling), Taglieber, Walther (81. Ankermann), Rosenzweig (89. Billner), Sauerstein (72. Rausch) .

SR: Baier (Regensburg); Zuschauer: 100.

Tore: 1:0 Walther (18. – Elfmeter), 2:0 Sauerstein (40.), 3:0 Rosenzweig (88.), 3:1 Bär (90. +1), 4:1 Taglieber (90. + 2).

SV Seligenporten – TSV Neudrossenfeld 1:4 (0:3)

Der TSV Neudrossenfeld hat den Bayernliga-Absteiger richtig kalt erwischt: Nach 15 Minuten stand es schon 0:3, wobei die Abwehr der Gastgeber überfordert und desorientiert wirkte. Das lag zu einem großen Teil an Anton Makarenko. Der Regionalliga-erfahrene Neuzugang von der SpVgg Bayreuth leitete mit einer Flanke von links die Führung ein, die Nico Böhmer aus naher Distanz und aus der Drehung heraus perfekt vollendete (2.). Zwei Minuten später legte der TSV-Co-Trainer einen feinen Rückpass auf Daniel Gareis, der SV-Schlussmann Maximilian Laub wieder keine Chance ließ. Den dritten Treffer markierte Makarenko dann höchstpersönlich in abgeklärter Manier.

Der schnelle Gegentreffer (17.) brachte die Drossenfelder aber unerklärlicher Weise aus dem Rhythmus. Der hohe Unterhaltungswert ging verloren, Seligenporten fasste Mut, und vorbei war es mit dem Offensivdrang der Oberfranken. Lediglich Makarenko prüfte vor der Halbzeitpfiff noch einmal den Torhüter der Gastgeber, der den harten Schuss aber großartig per Fuß entschärfte.

Nach der Pause wirkten die Gäste zunächst unentschlossen und mussten sich den Angriffen des Gegners erwehren. Torwart Tobias Grüner verhinderte mit dem Fuß ein zweites Gegentor, das noch einmal für Spannung gesorgt hätte (49.), und SV-Spielertrainer Bernd Rosinger traf das Außennetz (51.), und ein Schuss ging nur knapp über den Kasten. Auf der Gegenseite war derweil nur ein Kopfball von (natürlich) Makarenko zu notieren, ehe Rosinger mit einem Eigentor die Partie endgültig entschied.

Seligenportens Co-Trainer Michael Görlitz erklärte den Fehlstart seines Teams so: „Wir mussten kurz vor Spielbeginn wegen zweier unerwarteter Ausfälle umplanen und hatten da zuerst große Probleme. Dann konnten wir sogar die Partie mitgestalten und hatten einige Gelegenheiten. Wäre uns das zweite Tor geglückt, hätten die Gäste sicher noch Probleme bekommen.“ TSV-Coach Markus Taschner fasste sich kurz: „Eine Leistung mit Licht und Schatten. Nach gutem Beginn bekamen wir Schwierigkeiten. In der Summe freut mich unser Startsieg.“

Beim TSV war neben Makarenko auf die Abwehr Verlass. Die Besten beim Gastgeber waren die Erfahrenen,Rosinger,und Christian Knorr. SR Stühler ließ sich nicht beirren, leitete mit Fingerspitzengefühl.

TSV Neudrossenfeld: Grüner - Gareis, Hahn, Mayer (66. Schelenz), Möckel, Makarenko, Ismail, Langlois, Schneider (70. Pauli), Peeters, Böhmer (78. Zagel).

SR: Stühler (Oesdorf); Zuschauer: 126.

Tore: 0:1 Böhmer (2.), 0:2 Gareis (4.), 0:3 Makarenko (15.), 1:3 Rosinger (17.), 1:4 Rosinger (88. – Eigentor).

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