Zweckverband baut in den nächsten drei Jahren kräftig um Die Therme Obernsees rüstet auf

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Dieses Außenbecken der Therme muss bald weichen: Nach Plänen der Betreibergesellschaft soll an seiner Stelle der neue Kinderbereich entstehen, wofür eigens ein Anbau errichtet wird. ⋌Foto: Ronald Wittek Foto: red

Investieren statt Stillstand heißt es beim Zweckverband Therme Obernsees. Die Mitglieder der Verbandsversammlung haben am Dienstag bei ihrer Sitzung einem Maßnahmekatalog zugestimmt, der unter dem Titel „Entwicklungskonzept 2020“ großzügige Investitionen beinhaltet. Alles unter der Maßgabe, dass die Therme das bleibt, was sie ist: ein Familienbad.

 
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Von den Aus- und Umbauten betroffen sind drei Bereiche: Die Saunalandschaft, der Badebereich und vor allem die Gastronomie. „Das Konzept Familientherme bleibt auch weiterhin im Mittelpunkt“, betonte der Zweckverbandsvorsitzende, Landrat Hermann Hübner. Aber auch andere Besucherkreise, bis hin zu den Best Ager, so Hübner, dürfe man nicht vernachlässigen. Dass man alle im Blick habe, lasse sich an den Investitionen der vergangenen Jahre erkennen. Da sei zum einen die Breitrutsche für Kinder, deren Einbau laut Hübner „die beste Entscheidung überhaupt“ gewesen sei. Und da sei zum anderen das „Flaggschiff“, das Saunadorf, in das man zum richtigen Zeitpunkt investiert habe. Die Besucherzahlen würden beweisen, dass man richtig gehandelt habe. Mittlerweile übersteigen die Besucherzahlen der Saunalandschaft die des Badebereichs.

"Wir sind stabil"

Doch ausruhen gilt nicht: „Wir sind stabil, aber wir besitzen keine Garantie, dass das auch so bleibt“, betonte Hübner. Auch wenn die Therme schon schwierigere Zeiten erlebt hätte – stehen zu bleiben wäre die falsche Entscheidung. Schon 2009 habe man das „Entwicklungskonzept 2015“ entworfen, als man gemerkt habe, so Hübner: „Wir sind nicht mehr modern.“ Daraufhin habe man 2,1 Millionen Euro investiert, gut angelegtes Geld, wie die steigenden Besucherzahlen bewiesen. Jetzt sei es wieder an der Zeit zu investieren, denn die Ansprüche der Besucher hätten sich erweitert. Oder, wie Rainer Pethran, Mitarbeiter des Betreibers GMF, betonte: „Wir dürfen nicht den Anschluss verlieren und müssen zeitnah am Ball bleiben.“

Wärmezone mit Textilsauna

Drei Bereiche sind es, in die laut Pethran investiert werden soll: der Kinderbereich, die Gastronomie und der Empfangsbereich. Aus dem Hauptgebäude an den Rand der Therme, dorthin, wo jetzt noch ein nur wenig genutztes Außenbecken steht, soll der Kinderbereich verlegt werden. Dafür wird eigens ein neuer Anbau errichtet. An die Stelle des Kleinkinderbeckens könnte eine Wärmezone eingerichtet werden mit einer Textilsauna. Damit wolle man auch Menschen ansprechen, für die Nacktheit nicht unbedingt selbstverständlich ist, so Pethran, eine neue Zielgruppe erschließen. Neben einer Rutsche soll der neue Kinderbereich auch eine Außenspielfläche erhalten, wo Kinder mit Wasser, Schlamm und Matsch spielen können. Aufgelassen werden soll zudem das Dampfbad im unteren Badebereich, das laut Betreiber sanierungsbedürftig ist.

Gehobene Gastronomie

Die Besucher kommen heute nicht mehr nur für ein kurzes Bade- oder Saunavergnügen, sondern planen schon mal einen ganzen Tag ein. Von einer Therme verlangen sie dann auch eine gehobene Gastronomie, die sich deutlich von einem Kioskbetrieb oder eine Frittenbude unterscheidet. „Gastronomie ist heute ein wesentlicher Bestandteil einer Therme“, betonte Pethran. Den Ansprüchen werde die Gastronomie in der Therme zwar gerecht, die räumlichen Verhältnisse seien jedoch inzwischen zu eng geworden. Deshalb soll es zu großzügigen Umbaumaßnahmen kommen, von denen auch die Besucher der Saunalandschaft profitieren. Der gastronomische Bereich in der Saunalandschaft soll nämlich verlegt werden, und zwar in das Obergeschoss. Zugang vom Erdgeschoss wird über eine Treppe geschaffen, Saunabesucher im Obergeschoss haben direkten Zugang. Im Erdgeschoss könne anstelle der Gastronomie eine Saunalounge entstehen.

Nächster Schritt zur Umsetzung des Entwicklungskonzeptes 2020: Eine Kostenschätzung der Maßnahmen bis Oktober. Im nächsten Jahr sollen die ersten konkreten Schritte erfolgen. „Wir investieren mit Augenmaß“, betonte Hübner, „damit die Umlagenzahler nicht noch mehr belastet werden.“

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