Zum 70. gratuliert die Stadt ihrem Ehrenbürger und Alt-Oberbürgermeister Mronz: Runde Feier des runden Geburtstags

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Wenn eine Geburtstagsfeier angemessen sein kann, dann war die Feierstunde für Dieter Mronz am Samstagvormittag angemessen: Herzlich, mit feinen Zwischentönen und einem spontanen „Happy Birthday“ aus rund 150 Kehlen gratulierte die Stadt ihrem Ehrenbürger Alt-Oberbürgermeister zum 70. Geburtstag.

 
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Sie stellten sich artig an, schüttelten Mronz die Hand – und er hatte für jeden ein paar nette Worte, ein herzliches Schulterklopfen oder eine Umarmung parat. Vor Beginn der Feierstunde. Und lang nach ihrem eigentlichen Ende, während im Foyer im zweiten Stock des Rathauses, in dem Mronz 18 Jahre lang die Zügel in der Hand hatte, schon angestoßen wurde, nahm Mronz die Glückwünsche noch entgegen. Auch hier die Wiederholung dessen, was den Politiker Mronz stets ausgemacht hatte, wie es Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe in ihrer Ansprache gesagt hatte: „Ohne Ansehen der politischen Farbenlehre.“

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Wegbegleiter aus der Politik, der Verwaltung, aus der Wirtschaft, von der Universität, den Kirchen waren geladen, saßen einträchtig nebeneinander, um Mronz zu feiern. Den Mann, der – das attestierte ihm Merk-Erbe – nicht nur das „Fundament für die Zukunft der Stadt verbreitert“ und die Stadt als „exzellenter Verwaltungsfachmann mit Gespür und Augenmaß“ vertreten hat, sondern stets als „Politiker und Mensch glaubwürdig“ geblieben sei. Mronz sei, „jederzeit präsent gewesen in Bayreuth“, habe aber nach seinem Rückzug aus der Politik mit der gleichen Konsequenz strikt vermieden, die politischen Geschehnisse in der Stadt zu kommentieren.

Ähnlich formulierte das Bernd Buckenhofer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bayerischen Städtetags. Mronz habe „in der Selbsthilfegruppe für Kommunalpolitiker“, wie der Vorsitzender des Städtetags, Ulrich Maly die Vertretung der 269 Städte und Gemeinden scherzhaft nenne, höchstes Ansehen genossen. Seine „vornehme Zurückhaltung und die deutliche Ansprache zur richtigen Zeit, seine höfliche Durchsetzungskraft“ hätten einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Mronz selbst schlug launige Töne an: Er sei dankbar, „dass an einem Samstag, an dem man so viele schöne andere Dinge machen kann, so viele zu einem Pensionistengeburtstag kommen“. Er blicke mit Freude auf die vergangenen 40 Jahre in Bayreuth und die 18 Jahre seiner Amtszeit zurück. „Mit Verdiensten, die nicht das Werk eines Alleingängers waren. Viele haben zu dem Mosaik der kommunalen Selbstverwaltung etwas beigetragen“, sagte Mronz. An zwei Stellen seiner Ansprache wurde Mronz politisch – und lokalpolitisch . Er könne nicht verstehen, sagte er, wie gleichgültig die Menschen 2014 mit dem „Skandal totaler Ausspähung umgehen“. In den 60er Jahren, geprägt vom „Verfassungsgrundsatz des sozialen Rechtsstaates“ hätte das „Aufruhr gegeben. Ich frage mich, wo wird die Gesellschaft in 20, 30 Jahren stehen?“. Und: Er habe – „nur als winziges Detail mit Blick auf die Welterbestadt Bayreuth“ – sich „aus der schlichten Pensionistenwarte heraus echt über die Belehrungen aus der Bayerischen Schlösserverwaltung geärgert, was das Operncafé betrifft“. Das Café, sagte Mronz, solle nach Möglichkeit erhalten bleiben, es gehöre einfach zu Bayreuth dazu. Merk-Erbe sagte, sie stehe deshalb bereits mit dem Präsidenten der Schlösserverwaltung, Bernd Schreiber, in Kontakt und warte auf seine Antwort.

Was sein Alter betrifft, wolle er nicht spekulieren, sagte Mronz. Er hoffe natürlich, dass sich all die Wünsche zu seinem Geburtstag auf noch viele glückliche Jahre erfüllen. Er schloss mit einer Geschichte, die er 1999 erlebt hatte, zum 100. Geburtstag des Bayreuthers Georg Lerner: „Er hat mit einen Bescheid unter die Nase gehalten, dass die Reservierung seiner Grabstätte nach viermaliger Verlängerung abgelaufen sei. Lerner, gut drauf, wie er war, sagte dann: „Etzat hob iech sogor mei eignes Grab überlebt. Des müssn Sie mir erscht amol nachmachen.“

Auch Kurier-TV hat das Geburtstagskind getroffen: Ein Porträt des Alt-Bürgermeisters.