Stadt bei Sonderfonds dabei
Dazu passt, dass Bayreuth „am Sonderfonds Innenstadt beleben teilnimmt, bis zu 80 Prozent kann hier gefördert werden“, sagt Urte Kelm. Dazu habe man mit dem Impulsprojekt am Montagabend die Akteure zusammenbringen wollen. Bis zum Herbst wolle man, begleitet von Stadtplanern aus Dortmund, in dem Strategieprozess „die DNA der Innenstadt herausarbeiten“, sagt Kelm.
Kreative in die Stadt
Kommunalberater Michael Seidel von der Cima GmbH hat sich dazu bereits Gedanken gemacht, denn innerhalb des geförderten Projekts hat Bayreuth auch als eine von drei Kommunen einen Platz im Modellprojekt kreative Zentren gefunden – neben Hauzenberg und Neustadt an der Saale –, als eine der Kommunen, in denen der Handlungsbedarf in dem Bereich groß sei, wie Seidel sagt. Eine Idee, um einem Ausbluten der Innenstadt entgegen zu wirken, ist nach Seidels Worten, Kreativität, Innovation und Kultur durch Vorbildprojekte an mehreren – mit einander vernetzten – Orten in der Innenstadt leuchten zu lassen. Zum Beispiel dadurch, dass man in der Innenstadt „ein Geflecht des Gründer-Standorts“ schafft, „Kreativität und Innovation in der Innenstadt erlebbar macht“. Nach Seidels Worten wolle man auch hier bis zum Herbst herausarbeiten, „wie man Bayreuth als Stadt darstellen kann, dass sie für Kreative interessant ist“. Und parallel dazu wolle man herausfiltern, „welche Nutzungskonzepte an den Standorten denkbar sind“. Dazu wolle man eine Reihe von Akteuren ins Boot holen – zum Beispiel die Uni, das Forschungszentrum für den Mittelstand und weitere.
Möglichst viele mitnehmen
Was bei Stefan Schlags (Grüne) zumindest beim Thema, Kreative für die Stadt zu gewinnen, Widerstand hervorruft: Er wundere sich über die Sichtweise, sagt Schlags, denn auch bei Kreativen dürfte „im Fokus stehen“ durch ihre Arbeit Umsatz zu generieren, „nicht eine Stadt zu verschönern“. Was der zweite Bürgermeister Andreas Zippel (SPD) kontert: Die Kreativwirtschaft, die sich jüngst zu einer Vereinsgründung aufgeschwungen habe, habe durchaus Interesse, am Aufschwung der Innenstadt mitzuwirken. „Wenn ein Schub der Kreativität durch die Innenstadt geht, hilft das auch den Kreativen“, sagt Gert Dieter Meier, der FDP/DU/FL-Fraktionsvorsitzende. Wichtig sei, sagt Meier wie kurz darauf auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende Sabine Steininger: Man müsse möglichst viele Menschen auf dem Weg mitnehmen, die „Sache auf möglichst breite Beine stellen“.
„Das ist kein closed job“
Denn genau das, sagt Steininger, habe sie beim Impulsprojekt vermisst: Neben vielen Mandatsträgern und Dienststellenleitern habe sie feststellen müssen, „dass die betroffenen Akteure doch recht handverlesen“ vertreten gewesen seien. „Es waren 59 Personen angemeldet, das ist für Bayreuth eigentlich ein recht guter Schnitt“, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU). Grundsätzlich müsse man aber „den Wunsch unterstreichen, dass da noch viel mehr dazukommen. Das ist kein closed job“, sagt Ebersberger. Der Bauausschuss nimmt den Vortrag einstimmig zur Kenntnis.