Der Ärzteverband Marburger Bund forderte bundesweit einheitliche Vorgaben. Wichtig seien etwa Obergrenzen für Gäste und Konzepte fürs Lüften, sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Der Deutsche Familienverband schloss sich Forderungen nach Einschränkungen an, solidarisch sein bedeute, sich für das Gemeinwohl einschränken zu können. Das gelte auch für Familienfeiern, sagte Bundesgeschäftsführer Sebastian Heimann der Deutschen Presse-Agentur.
Merkel und Laschet machten für den Fall neuer Beschränkungen deutlich, dass diese diesmal nicht zuerst das Wirtschaftsleben, Kinder oder Schulen treffen sollten. Diese hätten Priorität. Dem NRW-Regierungschef zufolge soll es „in den nächsten Tagen“ Gespräche der Ministerpräsidenten der Länder mit Merkel über das weitere Vorgehen geben. Ein genauer Termin für ein solches Treffen ist noch nicht bekannt. Zuletzt hatten sich Kanzlerin und Länderchefs im Juni über den Kurs in der Corona-Krise abgestimmt.
„Wir wollen die Familienfeiern nicht verbieten“, sagte Mecklenburg Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag in Schwerin. Diese seien wichtig für das Zusammenleben in der Gesellschaft. „Wir appellieren aber an alle, trotzdem auch bei einer Familienfeier vorsichtig zu sein. Es ist schwer. Man möchte die Geschwister, die Eltern umarmen. Man steckt bei einer Familienfeier mehr die Köpfe zusammen als vielleicht bei einem beruflichen Meeting.“ Man appelliere an die Vernunft.
Die CDU-Gesundheitspolitikerin Karin Maag sagte im SWR, trotz regional unterschiedlich vieler Corona-Fälle müssten die Menschen wissen, ob sie nur 50 Gäste einladen dürften oder 150. „Das hat was mit Kommunikation und Sicherheit zu tun und deswegen sollte es vereinheitlicht werden.“