Sollte der Anteil der Befürworter in Umfragen auf 60 Prozent oder mehr anwachsen, wäre das Thema kaum noch zu ignorieren. "Und ich würde nicht ausschließen, dass das in den nächsten zehn Jahren passiert", fügt sie hinzu.
Einen neuen Schub könnte der Unabhängigkeitsbewegung etwa verleihen, falls in Nordirland Dynamik in die Frage nach einer Loslösung von Großbritannien käme, glaubt Hughes.
Schottlands Regierungschef Swinney ist zuversichtlich
Der schottische Regierungschef John Swinney zeigte sich zuversichtlich, dass die Loslösung noch gelingen kann. "Ich denke, wir sind näher dran, das zu erreichen als wir es 2014 waren", sagte der SNP-Politiker in einer Ansprache zum Jahrestag des Referendums. Es gehe nun darum, noch mehr Schotten davon zu überzeugen, dass ihre Prioritäten besser außerhalb des Vereinigten Königreichs angegangen werden könnten.
Die sozialdemokratische Labour-Partei habe bereits zehn Wochen nach ihrer Amtsübernahme bewiesen, dass Schottlands Probleme nicht wie von Labour behauptet durch einen Regierungswechsel in London gelöst werden könnten, so Swinney weiter.
Die britische Zentralregierung müsste einem Urteil des Obersten Gerichts in London zufolge einem neuen Referendum zustimmen. Sie betont aber, bei der Volksbefragung 2014 habe es sich um eine einmalige Angelegenheit gehandelt. Die Befürworter einer Loslösung machen hingegen geltend, dass der Brexit die Ausgangslage verändert habe. Beim Brexit-Referendum 2016 hatte eine deutliche Mehrheit der Schotten den britischen EU-Austritt strikt abgelehnt.