Zank im Gemeinderat Investitionspläne ein Bremsklotz?

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Die Nutzung von Photovoltaik und andere erneuerbare Energien werde in Marktleugast vernachlässigt, sagen die Freien Wähler und werfen dem Bürgermeister vor, er verhindere den Ausbau politisch. Foto: /Marijan Murat/dpa

Freie Wähler und WGM in Marktleugast sagen nein zum Haushalt der Gemeinde. Der Ausbau der erneuerbaren Energien dürfe nicht verzögert werden, betonen die Kritiker des Etats, über den jetzt der Gemeinderat entscheiden wird.

 
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Bei der Gemeinderatsitzung am Montag, 20. März, in Marktleugast werden WGM und Freien Wähler dem geplanten Investitionspaket von Bürgermeister Franz Uome nicht zustimmen. Die Fraktionsvorsitzenden Hans Pezold und Setrick Röder fordern einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere von Photovoltaik-Anlagen. „Für uns steht fest, dass damit der Bau von Solaranlagen auf die lange Bank geschoben werden soll. Doch gerade in der aktuellen Situation dürfen Investitionen in diesem wichtigen Bereich nicht einfach verschlafen werden“, sagt Pezold.

„Vor allem da sich die Investitionen aufgrund der hohen Energiekosten in nur wenigen Jahren amortisiert hätten und danach der Gemeinde jedes Jahr gutes Geld einsparen könnten.“ Besonders Anlagen auf Dächern von öffentlichen Einrichtungen bieten Potenzial, zumal viele Dächer in der Gemeinde marode und undicht sind – bestes Beispiel sei die Grund- und Mittelschule. „Die Installation einer PV-Anlagen könnte mit dringend notwendigen Sanierungsarbeiten sinnvoll verknüpft werden“, erklärt Setrick Röder. „Auch den Ausbau auf Freiflächen bei der Turnhalle oder auf andere Liegenschaften sollte man ins Auge fassen.“ Die Energieagentur Oberfranken habe bereits im Rahmen des „Macht die Dächer voll!“- Programms ein Solarkataster erstellt, das auch die Möglichkeiten in Marktleugast aufzeigt. „Alle Daten liegen vor, wir könnten ohne viele Zwischenschritte direkt in die Vergabephase gehen; deshalb darf der Ausbau nicht politisch verhindert werden“, erklärt Röder, der die Aufnahme der Investitionskosten im Investitionsprogramm und im Haushalt fordert.

Rückenwind bekommen WGM und FW von Landtagsabgeordnetem Rainer Ludwig, der sich am Samstag auch in seiner Funktion als Energiepolitischer Sprecher der FW-Landtagsfraktion ein Bild machte: „Die Ereignisse im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass wir beim Ausbau der Erneuerbaren Energien den Turbo zünden müssen“, erklärte Ludwig bei der Ortsbesichtigung vor der Dreifachturnhalle. „Die Weichen müssen landes- und kommunalpolitisch jetzt gestellt werden.“

Bei der Ortsbesichtigung haben die Vertreter der beiden Gemeinderatsfraktionen mit Ludwig auch über den perspektivischen Ausbau der Erneuerbaren Energien in Marktleugast gesprochen – unter anderem über die Idee einer Hackschnitzel-Anlage, mit der die anliegende Schule, das Verwaltungsgebäude, die Feuerwehr Marktleugast sowie die Dreifachturnhalle und eventuell das Altenheim geheizt werden können. Der Landtagsabgeordnete versprach, die Gemeinde bei einem Antrag auf Förderung politisch zu unterstützen. Die FW und WGM haben bereits entsprechende Anträge im Rathaus eingereicht. „Wir können es uns nicht leisten, den Ausbau weiter um Jahre zu verzögern“, sind sich die Vertreter der beiden Fraktionen einig. „Wir haben die Studien, einen soliden Finanzplan und Unterstützung auf Landesebene. Wir müssen diese Schritte nun mutig gehen. Eine Blockade-Politik von Bürgermeister Uome werden wir nicht dulden und deshalb mit Vehemenz unsere Vorstellungen einfordern.“ red

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