Die Aktie reagierte auf die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen mit einem Plus von mehr als elf Prozent im nachbörslichen Handel am Mittwoch. Das dürfte auch die Erleichterung der Anleger zeigen, nachdem Facebook unter anderem wegen Datenskandalen und Problemen im Kampf gegen Manipulation und Propaganda so stark in der Kritik stand wie nie zuvor. Erst am Mittwoch gab es neue Negativ-Schlagzeilen, weil bekannt wurde, dass Facebook sich mit einer Marktforschungs-App den Zugriff auf den nahezu kompletten Datenverkehr von Studienteilnehmern verschafft hatte.
In Europa hatte Facebook zum Jahresende 381 Millionen monatlich aktive Nutzer. In den Quartalen davor war die Nutzerzahl von 377 auf 375 Millionen zurückgegangen, Facebook hatte das unter anderem mit der Umstellung durch die EU-Datenschutzgrundverordnung begründet. In den USA stagnierte die Nutzerzahl bei 242 Millionen. Das stärkste Wachstum habe es in Indien, Indonesien und auf den Philippinen gegeben, hieß es.
Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer legte innerhalb von drei Monaten von 6,09 auf 7,37 Dollar zu. Er ist am höchsten in den USA und Kanada mit 34,86 Dollar pro Nutzer. In Europa kommt Facebook auf Erlöse von 10,98 Dollar pro Nutzer.
Facebook warnte zugleich erneut, dass sich das Umsatzwachstum in diesem Jahr wahrscheinlich verlangsamen werde. Denn bei den Nutzern würden die sogenannten Stories vor allem bei Instagram populärer, in der Bilder und Videos für einen Tag für Freunde veröffentlicht werden können. Bei Instagram griffen rund 500 Millionen Nutzer auf die Stories zu. Diese Funktion sei jedoch mit Werbung nicht so gut erschlossen wie der Facebook-Newsfeed auf der Hauptplattform. Inzwischen schalteten allerdings zwei Millionen der insgesamt sieben Millionen Werbekunden von Facebook Anzeigen in Stories-Formaten.
Facebook hatte zum Jahresende 35.587 Mitarbeiter - 42 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Online-Netzwerk hatte unter anderem zahlreiche neue Beschäftigte eingestellt, die unerlaubte Inhalte löschen sollen.