Im Kurier-Gespräch erklärte Hübner weiter, dass es differenzierte Meinungen zu den Rahmenbedingungen gebe. Beide Parteien – Birgit Hübner und der Marktgemeinderat – versuchen einen gemeinsamen Nenner zu finden, doch das Angebot eines Fünfjahrespachtvertrags stieß auf kein großes Interesse.
Die Pachtverträge wären dabei erst der Anfang gewesen – eine Art „erste Stufe“. Ein rund 15.000 Quadratmeter großes Areal wäre, wenn der Gemeinderat im vergangenen Dezember zugestimmt hätte, bis August vorbereitet und teilweise geöffnet worden.
Die Geschäftsführerin ist von ihrem Konzept überzeugt und ist sich gleichzeitig sicher, dass die Basis des Wunderlands bleiben muss. „Wir haben schon mit einer Teilentkernung begonnen. Drei Gebäude müssten dafür hergerichtet werden. Mindestens 15 Attraktionen hätten geöffnet werden können, wie unterschiedliche Schaukeln, Ponyreiten, große Hüpfburgen, ein Wasserspielplatz und eine Musikbühne. Das ist doch schon ein großes Eventareal, oder?“
Und selbst, wenn es im Sommer noch Corona-Auflagen geben sollte, macht sich Hübner keine Sorgen. Da die Menschen „erlebnishungrig“ seien, wäre der Park stets voll ausgelastet und könnte davon profitieren. „Die Entscheidung muss jetzt gefällt werden. Die Gebäude müssen in diesem Jahr angepackt werden. Die halten keinen weiteren Winter mehr durch“, ist sich Hübner sicher. „Das Problem ist ja auch nicht die Öffentlichkeit – die wollen das. Alle müssen langfristig denken, damit uns der Park erhalten bleibt. Wir geben aber gerne in den kommenden Wochen Einblicke in unseren 5-Stufen-Plan.“
Gemeinderat entscheidet sich noch in diesem Jahr
Dass die Bevölkerung „erlebnishungrig“ ist, das bestätigt Bürgermeister Karlheinz Escher auf Anfrage. Doch: „Man muss den Leuten mehr bieten, denn diesen „Hunger“ hatten wir auch schon nach der Grenzöffnung und der hat auch nicht ewig gehalten. Ein Revival des Wunderlands, wie es damals war, schließe ich damit aus. Sonst hätten wir wieder die gleichen Probleme wie in der Vergangenheit“.
Es müsse weitere, neuere Attraktionen geben, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Man müsse mit der Zeit gehen, meint Escher und bestätigt dabei ebenfalls die Aussage, dass nicht mehr viel Zeit bliebe, um im August teilweise zu eröffnen. So gebe es viele Hindernisse bis dahin. Die Gewerke seien ausgelastet, die behördlichen Hürden müssten bis dahin geklärt und baurechtlich geprüft sein.
Auf die Frage, weshalb sich der Marktgemeinderat nicht direkt für Hübner und den 5-Stufen-Plan entschied, antwortete Escher: „Es müssen alle Angebote überprüft werden. Wir haben mindestens zwei Hände voll davon. Nach Möglichkeit soll natürlich wieder ein Freizeitpark eröffnen“. Doch ein Verkauf – keine Pacht – sei der Gemeinde lieber.
Trotzdem habe Birgit Hübner die gleichen Chancen wie alle anderen Interessenten. Das Bewerbungsverfahren liefe noch solange, bis der erste Investor käme, der ein belastbares Konzept sowie einen belastbaren Finanzplan vorlege. „Es wird auf jeden Fall dieses Jahr etwas passieren, davon kann jeder ausgehen“, bekräftigt Escher.