Wrack leer - Polizei trifft Unfallfahrerin zuhause an Autofahrerin stürzt 50 Meter hohe Steilkante hinab - und geht unverletzt nach Hause

Von Roger Martin

Wer mit seinem Auto im freien Fall zehn Meter in die Tiefe stürzt, ohne ernsthaft verletzt zu werden, hat mehr als nur Glück gehabt. Eine 40-jährige Frau aus Lichtenfels hat einen solchen Sturz am Mittowch wie durch ein Wunder überlebt.

 
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Wie die Polizei mitteilt, war die Frau in der Nacht zum Mittwoch auf den Staffelberg gefahren, um dort ihren 16-jährigen Sohn zu suchen. Starkregen verschlechterte die Sicht. Die Frau lenkte ihren Wagen in die Nähe des Gipfelkreuzes. Dort verlor sie die Orientierung, fuhr Richtung auf die steil abfallende Felsklippe zu unter stürzte mit ihrem Auto in den Abgrund.

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Das Auto fiel zwölf Meter tief - und landete in der Krone einer Kiefer. Das dürfte der Fahrerin das Leben gerettet haben. Der Baum gab nach - allmählich - und bog sich bis zum Boden des Steilhangs. Der Wagen kippte, rollte einmal um die eigene Achse und kam auf den Rädern im Unterholz auf. 50 bis 60 Meter weit rollte es den Hang hinab, ehe es im Dickicht stehenblieb.

Die Fahrerin zog den Zündschlüssel, schnallte sich ab, zog die Handbremse an, stieg aus und machte sich auf den Heimweg. Zuhause legte sie sich ins Bett. "Wie die Frau nach Hause gekommen ist, wissen wir noch nicht", sagte der Leiter der Polizeistation Bad Staffelstein, Gerald Storath.

Eine Wandergruppe entdeckte am späten Mittwochnachmittag das rote Auto. Da zu diesem Zeitpunkt niemand wusste, was passiert war, begann ein groß angelegter Einsatz, bei dem unter anderem zwei Hubschrauber, mehrere Feuerwehren aus Bad Staffelstein, Lichtenfels, Uetzing, Unterwallenstadt, Ebensfeld und Michelau, die Polizei, das BRK und die Bergwacht zum Staffelberg anrückten.

Unterdessen hatte die Frau einen Termin mit ihrem Rechtsanwalt ausgemacht, um den Vorfall zu besprechen. Um das Unfallfahrzeug hatte sie sich zunächst nicht gekümmert. Die FFW Bad Staffelstein barg das Auto aus dem Unterholz. Gegen die Unfallverursacherin wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort eingeleitet.

Die Behauptung der Frau, sie habe ihren Sohn gesucht, sei glaubhaft, sagt der Polizeichef. Ein Suizidversuch sei auszuschließen: "So jemand schnallt sich nicht an."

Die Frau habe Riesenglück gehabt, dass ihr Auto in die Krone gefallen sei. "Es gibt Schutzengel, die sind größer als Berge", meinte der Leiter der Polizeistation. Die Stadt Bad Staffelstein informierte, dass nur von Montag bis Freitag pro Tag offiziell bis zu drei Autos Zufahrtsberechtigungen für den Staffelberg erhalten.

Ausnahmeerlaubnisse erhalten zudem der Gastwirt der Klause, der Landwirt, der das Gelände pflegt, und Gäste von Hochzeiten in der Adelgundiskapelle auf dem Berg.