Wohnungsmarkt Wohnungssuche wird immer schwieriger

Die Baubranche erlebt einen Boom. Trotzdem fehlen bezahlbare Wohnungen – auch in Bayreuth. Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Die CSU-Fraktion im Bayreuther Stadtrat fragt nach Zahlen zum städtischen Wohnungsmarkt. Im Jahr 2020 wurden über 43.000 Wohnungen vom Landesamt für Statistik gezählt.

 
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Bayreuth - Trotzdem reicht das Angebot nicht aus. Daher bat die CSU-Fraktion im Stadtrat um genauere Informationen zum Wohnungsmarkt. „Wie viele Wohnungen stehen aktuell in Bayreuth zur Verfügung“, fragte CSU-Stadträtin Ingrid Heinritzi-Martin.

Die Gewog, die GBW und der Bauverein ersetzten alte Wohngebäude durch Neubauten und modernisierten bestehende Objekte. Zusätzlich gebe es Investoren, die in Bayreuth neue Wohnungen errichteten oder planten.

Rund 8000 städtische Wohnungen

Dabei interessierte sich Heinritzi-Martin einerseits für die städtischen Wohnungen und andererseits für die von privaten Vermietern. Baudirektorin Urte Kelm trug vor, dass die Gewog nach eigenen Angaben auf der Homepage 3800 Wohnungen vermietet habe. Bei der GBW seien es 2500 Wohnungen, so Kelm, beim Bauverein etwa 2000 Wohnungen. Aus dem Mietspiegel, Stand 1. Juni 2021, gingen etwa 8000 Wohnungen für die drei Gesellschaften hervor.

Keine Daten zum privaten Wohnungsmarkt

Bei der GBW würden verwaltete Wohnungseigentümergemeinschaften und Studentenwohnheime hinzukommen. Zum Stichtag 1. Juni wurden 2538 öffentlich geförderte Wohnungen im Bayreuther Stadtgebiet gezählt. „Die Anzahl von Wohnungen, die von privaten Vermietern vergeben werden, kann nicht festgestellt werden“, sagte Kelm weiter.

Anstieg verdreifachte sich

Ob die Zahl der Wohnungen gestiegen sei, wollte die CSU-Stadträtin ebenfalls in ihrer Anfrage erfahren. In der Tat meldet das Bayerische Landesamt für Statistik (Datenbank Genesis-Online) für das Bayreuther Stadtgebiet bei Wohn- und Nichtwohngebäuden eine Zunahme: 2018 waren es 42. 968 Wohnungen, 2019 schon 43. 068 Wohnungen und im Jahr 2020 schließlich 43 .394 Wohnungen. Dies bedeutete einen Anstieg um genau 100 zwischen 2018 und 2019 sowie einen Anstieg um 326 Wohnungen zwischen 2019 und 2020, so Kelm. Der Anstieg der Wohnungsanzahl habe sich von 2019 auf 2020 mehr als verdreifacht.

Kaum Veränderung bei Wohnheimplätzen

Wohngebäude wurden im Jahr 2018 insgesamt 213 errichtet, im Jahr danach nur 86 und 2020 schließlich 282. Bei Mehrfamilienhäusern ergab sich ein Anstieg der Wohnungen um 232 (von 27.477 auf 27.709) zwischen 2019 und 2020. In den Wohnheimen wurden zwischen 2018 und 2019 wiederum 2801 Appartements angeboten. Von 2019 bis 2020 habe sich die Anzahl um 44 Stück erhöht (2845).

Zwei Drittel der Eigentumswohnungen vermietet

Wie viele von diesen Wohnungen, die von 2019 bis 2020 neu hinzugekommen sind, Mietern überhaupt zur Verfügung stehen, könne nicht exakt ermittelt werden, sagte Kelm. Einen Anhaltspunkt könnten jedoch die Zahlen des Immobilienmarktberichts 2020 des Gutachterausschusses für Grundstückswerte geben. Demnach waren im Jahr 2020 ganze 69 Prozent der Eigentumswohnungen vermietet, 31 Prozent wurden selbst genutzt. Bei Ein- und Zweifamilienwohnhäusern, Reihenhäusern und Doppelhaushälften seien lediglich 12 Prozent vermietet.

Bald über 700 neue Wohneinheiten

Und was tut sich im Moment auf dem Wohnungsmarkt: Im Jahr 2021 wurden bis 21. Juli insgesamt 119 Wohneinheiten fertiggestellt, berichtete Kelm. Bis Ende des Jahres sollen sogar 412 Wohneinheiten gebaut sein, davon 19 Einfamilienhäuser. Für 2022 seien bereits 295 Wohneinheiten geplant – 211 in Mehrfamilienhäusern, 17 in Ein-/Zweifamilienwohnhäusern und 67 in einem Seniorenwohnheim.

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