Wohnungsmangel in Bayern

Nicht nur in München wird die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung immer schwieriger: Auch in anderen Regionen Bayerns fehlt Wohnraum. Schnelle Besserung ist aus Sicht der Baubranche trotz steigender Baugenehmigungen nicht in Sicht.

 
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Archivfoto: Armin Weigel/dpa Foto: red

Bezahlbare Wohnungen in den bayerischen Städten bleiben nach Einschätzung der Baubranche auch in den kommenden Jahren Mangelware. „Es reicht hinten und vorne nicht aus“, sagte der Sprecher der Landesvereinigung Bauwirtschaft, Hans Auracher, am Mittwoch in München. Im vergangenen Jahr seien 54.000 Wohnungen in Bayern fertiggestellt worden. Der Bedarf liege aber bei 70.000 neuen Wohnungen.

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Für private Investoren sei der Bau von Wohnungen im unteren und mittleren Preissegment durch steigende Kosten und Bauauflagen nicht attraktiv genug. „Es wird kein Weg daran vorbeiführen, dass die Kommunen wieder zu Bauherren werden.“

Eine schnelle Besserung erwarten die Betriebe nicht: Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen für Wohnungen in Bayern legte zwar im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 62 000 zu. Auch das reiche aber - vor allem mit Blick auf den Zuzug von Flüchtlingen - nicht aus.

Für die Betriebe bedeutet der Neubau-Boom eine gute Auftragslage: Die Mehrheit der Firmen bewertet ihre aktuelle Geschäftslage als gut. Auch der Ausblick fällt positiv aus. „Niedrige Zinsen, die Konsumfreude und der Trend zur sicheren Geldanlage werden die Baukonjunktur weiter tragen“, sagte Auracher. Ein großes Problem für viele Unternehmen ist aber die Suche nach Fachkräften. „Wir tun uns furchtbar schwer, qualifiziertes Personal zu finden.“

Hoffnungen setzen die Baubetriebe daher in die Beschäftigung von Flüchtlingen. Größtes Problem dabei sind aus Sicht der Firmen aber mangelnde Deutschkenntnisse. In einer Umfrage nannten fast alle Betriebe diese als wichtigste Voraussetzung für die Ausbildung. „In unseren Betrieben wird kein Englisch gesprochen“, sagte Auracher. Deshalb sei es unerlässlich, dass die neuen Mitarbeiter Deutsch sprechen. Es dauere aber normalerweise Jahre, eine Sprache richtig zu lernen. „Fünf Jahre muss man schon rechnen.“

dpa