Wohngemeinschaft zur Zwischenpflege wird genehmigt Kirchenpingartener Gemeinderat lehnt Baugebiet weiter ab

Von Udo Fürst

Bürgermeister und Gemeinderäte sagen weiterhin geschlossen Nein zu einem Baugebiet im Ort. In der Gemeinderatssitzung vom Montag stimmten sie zwar einer Nutzungsänderung von einem Bürogebäude in eine Wohngemeinschaft zur Zwischenpflege zu. Mehr aber auch nicht.

 
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Diese Büros darf er nutzen, sonst nichts: Der Kirchenpingartener Gemeinderat lehnte die Pläne eines Erbendorfer Bauunternehmers ein weiteres Mal ab. Dieser wollte auf eigene Kosten ein Baugebiet mit Streuobstwiese erschließen. Foto: Harbach Foto: red

Der Antragsteller, ein Bauunternehmer aus Erbendorf, muss sich verpflichten, das betreffende Grundstück nicht anderweitig zu nutzen. Allerdings sei dies „kein Nein für die Ewigkeit“, wie Bürgermeister Klaus Wagner tags darauf gegenüber dem Kurier betonte. „Wir werden darüber diskutieren, wie wir uns in dieser Frage weiter verhalten.“

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Wie berichtet, hatte das Gremium schon in der Januarsitzung ein Baugebiet auf dem Grundstück mit der Flurnummer 240 mit der Begründung abgelehnt, „überrumpelt“ worden zu sein. Der Weidenberger Bauamtsleiter Jürgen Bäte und ein Vertreter des Antragstellers hatten vorgeschlagen, den Flächennutzungsplan dahingehend zu ändern, dass auf dem Gelände zusätzlich zum betreuten Wohnen im ehemaligen Bürogebäude noch fünf Einfamilienhäuser gebaut werden können.

Lösung wäre ideal gewesen

Behördenvertreter und Planer hatten diese Lösung als ideale Ortsabrundung ohne zusätzlichen Flächenverbrauch gesehen, die der Gemeinde zudem nichts gekostet hätte.

Nun also lag den Räten erneut ein Bauantrag der Oberpfälzer Firma vor, die aber nur die Umwidmung des Bürogebäudes in eine Wohngemeinschaft mit vier Intensivpflegeplätzen beinhaltete. Die zusätzlichen fünf Wohnhäuser waren darin nicht mehr vorgesehen. Im Gegenteil: Voraussetzung für die Zustimmung zur Nutzungsänderung war, dass sich der Grundstückseigentümer verbindlich verpflichtet, das Grundstück nicht anderweitig zu nutzen.

Grünes Licht gaben die Räte dagegen für die Verlagerung der bisher auf dem verhinderten Baugebiet stehenden sechs Bürocontainer auf das gegenüberliegende Grundstück mit der Flurnummer 26. Laut Bürgermeister Wagner dienen die Büros für zwei Personen der Fortführung des Gartenbaubetriebs.

Nur sieben Bauplätze im Ort

Interessant in diesem Zusammenhang war das Ergebnis der Suche nach möglichen Baugrundstücken in Kirchenpingarten. Gemeinderat Rudolf Prechtl hatte sich auf Pirsch begeben und berichtete von einem mäßigen Ergebnis. Demnach gebe es im Kernort nur sieben infrage kommende Bauplätze. „Das ist nicht allzu üppig“, sagte Prechtl und schlug vor, sich die Möglichkeit eines Baugebiets offenzuhalten. Bürgermeister Klaus Wagner stimmte prinzipiell zu, lehnte es aber ab, sich unter Druck setzen zu lassen. Wagner: „Wir sollten uns das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen.“