Welche Folgen könnte ein Ende der Mietpreisbremse haben?
Laut dem Deutschen Mieterbund drohen beim Auslaufen der Mietpreisbremse unkalkulierbare Folgen für die angespannten Wohnungsmärkte in vielen Städten Deutschlands. "Ohne Mietpreisbremse werden die Wiedervermietungsmieten in die Höhe schießen, da es dann keine wirksame Deckelung mehr geben würde", teilte Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes, mit. Mieten von durchschnittlich 17 Euro pro Quadratmeter seien dann normal.
"Dieses Instrument auslaufen zu lassen, ohne zeitgleich ausreichend bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können, wäre in höchstem Maße unvernünftig", so Siebenkotten. Auch nach Einschätzung von Konstantin Kholodilin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist bei einem Auslaufen der Mietpreisbremse damit zu rechnen, "dass die Mietpreise ein Stück stärker steigen werden". Ein Auslaufen der Mietpreisbremse könne aber auch ein positiver Impuls für den Bau sein.
Kai Warnecke, Präsident des Eigentümerverbands Haus und Grund, teilte hingegen mit: "Wir erwarten, dass sich private Vermieter bei der Neuvermietung weiterhin an der ortsüblichen Vergleichsmiete zuzüglich 10 Prozent orientieren."
Was spricht für, was gegen die Mietpreisbremse?
Über die Sinnhaftigkeit einer Mietpreisbremse gehen die Meinungen auseinander. "Die Mietpreisbremse gilt seit fast einem Jahrzehnt. In dieser Zeit hat sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt nicht verbessert", argumentierte Warnecke. Langsam würden auch die negativen Folgen der Mietpreisbremse für Mieter sichtbar: weniger Modernisierungen und weniger Neubau.
Anstatt dessen fordert Warnecke die Unterstützung von Menschen, die durch Mieten stark belastet sind. "Diesen Personen sollte der Sozialstaat unter die Arme greifen – anstatt über die Mietpreisbremse die Mieten auch für Wohlhabende zu senken." Siebenkotten ist sich hingegen sicher: "Die Deckelung der Neuvertragsmieten in angespannten Wohnungsmärkten ist absolut richtig." Denn nur so sei dafür gesorgt, dass die Mieten bezahlbar bleiben.
Der große Vorteil der Mietpreisbremse in Deutschland bestehe darin, dass sie relativ milde sei, so Kholodilin. "Man täuscht sich nur, wenn man denkt, dass man den Markt austricksen kann." Den Ansatz halte er grundsätzlich für nicht richtig, denn die Mietpreisbremse ziehe neben der Deckelung der Mieten unter anderem eine Verschlechterung der Qualität der Wohnungen und weniger Neubau nach sich. Der Druck auf den Wohnungsmarkt verstärke sich so nur weiter.