Woher kamen die Keime? Schnabelwaid: Wasser wird gechlort

Barbara Struller
Das Trinkwasser für die Bewohner von Schnabelwaid und Craimoos wird bis auf Weiteres gechlort. Die Ursache für die Verunreinigungen aus dem vergangenen Jahr ist immer noch nicht klar. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Dreimal, im Februar, September und Dezember, haben die Bewohner von Schnabelwaid und Craimoos im vergangenen Jahr ihr Trinkwasser abkochen müssen. Bei der routinemäßigen Beprobung waren jeweils coliforme Bakterien gefunden worden – doch deren Herkunft ist nach wie vor nicht geklärt.

 
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Schnabelwaid - „Wir waren nie im gesundheitsgefährdenden Bereich“, sagte Bürgermeister Hans-Walter Hofmann. Aber jede Kolonie sei beim Trinkwasser eine zu viel. „Die eine Ursache gibt es nicht, es ist eine Gemengelage.“

Im Februar hätte ein Starkregenereignis mit ursächlich sein können. Nicht auszuschließen seien auch Keime, die sich bereits im Rohwasser der Quelle befinden: „Deswegen haben wir ja die UV-Anlage.“ Diese werde regelmäßig gewartet, doch wenn sich zu viele Schwebstoffe im Wasser befänden – die mit dem Auge nicht mal sichtbar seien – wäre es denkbar, dass „nicht mehr alle Kolonien erwischt werden.“

Für fast ausgeschlossen hält Hofmann Schadstellen im Leitungsnetz, durch die Bakterien ins System eindringen können. Möglicherweise sei aber der Sättigungsgrad an freiem Chlor, das zur Entkeimung im Hochbehälter eingesetzt wurde und weiterhin wird, nicht an allen Endpunkten im Rohrnetz erreicht worden.

„Das Chloren wird jetzt beibehalten“, sagte er. Der eine oder andere würde das zwar riechen: „Aber lieber Chlor als Jurawasser.“

Die Marktgemeinde stehe in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt und dem Wasserwirtschaftsamt in Hof. „Zurzeit ist das Wasser absolut keimfrei“, so der Bürgermeister. Es werde aktuell zweimal pro Woche anstatt einmal im Quartal überprüft. „Das geht natürlich auch ins Geld.“ Im vergangenen Jahr schlugen die Maßnahmen mit 21 .000 Euro zu Buche.

Wie geht es aber nun mit der Quelle im Kitschenrain weiter, die dringend sanierungsbedürftig ist? „Die Voruntersuchungen laufen“, sagte Bürgermeister Hofmann. Die Quelle zu erhalten – eine Möglichkeit neben dem Anschluss an die Juragruppe oder an Creußen – sei nicht die teuerste Option. „Aber jetzt ist das Wasserwirtschaftsamt am Zug.“ Wenn das Ergebnis da sei, werde es den Bürgern vorgestellt.

Förderfähig sei aber nur die wirtschaftlich günstigste Maßnahme, machte Hofmann deutlich. Im Umkehrschluss heißt das: Sollte das für die Sanierung der Quelle nicht gelten, müsste die Marktgemeinde – sollte sie sich dennoch dafür entscheiden – die gesamten Kosten selbst tragen. Diese müssten dann über Verbesserungsbeiträge und den Wasserpreis auf die Bürger umgelegt werden: „Wir sind mit 2,60 Euro pro Kubikmeter jetzt schon nicht günstig.“

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