Vorsicht, Stolperfallen!
Fußböden sollten möglichst von einer Farbe, einem Material und ohne auffällige Muster sein. Besonders Muster mit Wechsel von sehr hellen und sehr dunklen Flächen wie bei einem Schachbrett, bergen Stolper- und Fallrisiken, werden die Felder doch von Demenzkranken oft als höher und tieferliegend fehlinterpretiert. Da wird auch die Fußmatte zum tiefen Loch und eine Spiegelung zur Wasserfläche. Sinnvoll sind sich von der Wand abhebende Handläufe und Haltegriff. Anfang und Ende von Treppenstufen drinnen und draußen sollten ebenfalls markiert werden, denn bei einem guten Kontrast verringert sich die Gefahr von Stürzen.
Störgeräusche vermeiden
Weil es im Alter fällt es schwerer, einem Gespräch akustisch zu folgen, sollten Störgeräusche wie brummende Lüftungsanlagen oder ständig laufendes Radio vermieden werden. Schallschluckende Holzböden, Vorhänge, Polstermöbel, Kissen und ähnliches verbessern die Akustik. Schlecht hören führt oft zu einem sozialen Rückzug und dies beschleunigt wiederum den Abbau der Leistungsfähigkeit des Gehirns.
Toilettenmarkierung und Herdwächter
Ein gut sichtbarere Hinweis an der Tür zur Toilette kann helfen, rasch die richtige Türe zu finden, ein offenes Regal mit dem paar Schuhen, das getragen werden soll, die eine Jacke, die zur Jahreszeit passt und der Schlüssel gut sichtbar aufgehängt neben der Ausgangstüre, oder die Lieblingstasse in der Küche im Blickfeld, unterstützen.
Um Gefahren durch vergessenes Essen auf dem Herd vorzubeugen, könne man Herdwächter mit automatischer Herdabschaltung einbauen. Armaturen können mit Verbrühschutz ausgestattet werden.
Über Umbaumöglichkeiten und finanzielle Hilfen informieren die Wohnberatungen zum Beispiel am Landratsamt oder in der Stadt Bayreuth. Bei der Finanzierung helfen können die Pflegekassen oder die Kfw-Bank. „Aber nicht alles, was sinnvoll ist, kostet viel Geld“, sagt Dietz. Manchmal halfen auch schon kleine Maßnahmen, die man sich selber überlegt, dementen Menschen, sich besser zurechtzufinden.
Aktionstag im Landratsamt Bayreuth am 22. September
10.15 Uhr: Eröffnung mit Grußwort des Landrats
10.30 Uhr bis 12 Uhr: Entschuldigen Sie bitte, wo ist denn hier die Toilette?“ Alters- und demenzsensible Architektur in Theorie und Praxis, Birgit Dietz, Architektin, Bayerisches Institut für Alters- und Demenzsensible Architektur
13 Uhr bis 14.15 Uhr: Demenz – mit Hoffnung begegnen“ Kommunikation – Freude – Konflikte vermeiden, Elke Lindner, Einrichtungsleitung, Gerontopsychiatrische Fachkraft
15 Uhr bis 15.30 Uhr: Das Ich verreist“, Ein Theaterstück vom Sammeln und Verlieren, Rüdiger und Birgit Baumann, Theater DAS BAUMANN, Kulmbach
Ganztägig: Demenz-Parcours: An 13 Stationen können die Auswirkungen der Symptome einer Demenz im täglichen Leben nachempfunden werden, ganztägig
Infostände zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten, medizinischer Versorgung,
Literatur, Kultur und Freizeit, ganztägig