Wlan in der Schule: BN warnt vor Gefahr

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 Foto: red

Digitale Bildung an Schulen: ja. Eine Ausstattung mit Wlan: nein. Die Kreisgruppe des Bundes Naturschutz hat sich eines Themas angenommen, um das viele Jahre Ruhe herrschte: Mobilfunk. Jedoch nicht die Strahlung von Funkantennen, die heute auf vielen Dächern stehen. Sondern jene Strahlung, die von einem drahtlosen lokalen Netzwerk (Wireless Local Area Network = Wlan) stammt. „Wir sind nicht gegen die Digitalisierung an Schulen“, sagt Kreisgruppenvorsitzender Reinhard Birkner, „sondern wollen zum Denken anregen darüber, ob es nicht auch andere Möglichkeiten als Wlan gibt.“

 
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Die bayerische Staatsregierung hat vor wenigen Jahren den Startschuss gegeben für die Digitalisierung der Schulen. Unter dem Stichwort „Medienkompetenz“ wurde die Kampagne ausgerufen, Schüler für die Zukunft fit zu machen in der Nutzung digitaler Medien. Dazu gehörten Konzepte zur Medienbildung sowie zur Lehreraus- und -weiterbildung im Bereich des digitalen Lernens einerseits sowie die zeitgemäße IT-Ausstattung der Schulen andererseits, schreibt das bayerische Kultusministerium auf seiner Internetseite. Vergessen hätte das Ministerium jedoch den gesundheitlichen Aspekt, sagt Birkner. Und dabei besonders die Gefahr, die von drahtlosen Netzwerken ausgehe. Birkner: „Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf mögliche Gefahren für die Gesundheit von Lehrer und Schüler hinweisen, sondern zum Nachdenken anregen.“

Gesundheitliche Risiken

Um möglichst viele, in das Thema Digitalisierung an Schulen involvierte Menschen auf die mögliche Gesundheitsgefährdung aufmerksam zu machen, hat die Kreisgruppe in den vergangenen Tagen mehr als 1000 Emails verschickt an rund 390 Schulen in Oberfranken, an Elternbeiräte, Lehrer und Schulpsychologen, an Landes- und Bundestagsabgeordnete sowie an Kommunen als Sachaufwandsträger. „Wir weisen darauf hin, dass die Funkbelastung Gefahren birgt. Und wir weisen auf Alternativen wie die Verkabelung spezieller Unterrichtsräume hin“, so Birkner. Die Heranführung an die digitale Nutzung sollte „dem Reifegrad der Schüler entsprechen und die Grundsätze der gesundheitlichen Vorsorge berücksichtigen“, betont der BN in seinem Schreiben und verweist auf die Stellungnahmen des Bundesamtes für Strahlenschutz und des Umweltbundesamtes. Darin empfehlen beide Behörden, die „persönliche Strahlenbelastung zu minimieren, um mögliche, aber bisher nicht erkannte gesundheitliche Risiken gering zu halten“ (Bundesamt für Strahlenschutz) und Router oder Wlan-Stationen „am besten in den Flur oder einen anderen Raum, in dem man sich nicht dauerhaft aufhält“, zu stellen (Umweltbundesamt).

Vortrag Mobilfunk in der digitalen Bildung

Zur Vertiefung des Themas Mobilfunk in der Schule hat die BN-Kreisgruppe zusammen mit dem Verein Arbeitsgemeinschaft für Wohn- und Baubiologie den Physiker Klaus Scheler zu einem Vortrag eingeladen. Scheler, der sich seit vielen Jahren dafür engagiert, die Strahlenbelastung zu verringern, werde in seinem Vortrag über den Stand der Forschung zu den Gesundheitsrisiken der Mobilfunkstrahlung unterhalb der Grenzwerte, insbesondere zu den Erkenntnissen über Wlan, referieren. Die Dauerbelastung durch Wlan-Sender könne schon nach kurzer Zeit kognitive Funktionen wie Konzentrations- und Gedächtnisleistungen beeinträchtigen, behauptet Scheler.

Info: Mit den möglichen Risiken von Wlan in geschlossenen Räumen beschäftigt sich der Vortrag „Mobilfunk in der digitalen Bildung – ein Gesundheitsrisiko für Kinder, Jugendliche und Erwachsene“ des Physikers Klaus Scheler am Freitag, 20. April, um 19.30 Uhr im Umweltschutzzentrum Lindenhof.

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