Wissenschaft Forscher aus ganz Europa im Austausch

Auf dem sanierten Heinersreuther Hof fällt es leicht, innovativen Gedanken freien Lauf zu lassen und den Austausch zu fördern. Foto: Raps-Stiftung

Nach dem Umbau des Heinersreuther Hofs ist die innovative Forscherscheune der Raps-Stiftung an ihren Ursprungsort bei Kulmbach zurückgekehrt. Dort kamen nun 60 Experten aus Wirtschaft und Forschung zusammen.

 
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Die Förderung der Lebensmittelforschung ist der Adalbert-Raps-Stiftung ein besonderes Anliegen. Der frisch sanierte Heinersreuther Hof, der sich im Besitz der Stiftung befindet, bot mit seiner Mischung aus Alt und Modern, dem freien Blick in die Natur und dem weitläufigen Gelände das ideale Ambiente für einen innovativen Ideenaustausch.

Als Problemlöser und Zukunftsgestalter bezeichnete Stiftungsvorstand Frank Kühne die Anwesenden aus den Bereichen Forschung, Industrie und aus der Medizin. Es sei wichtig, Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen miteinander ins Gespräch zu bringen und „Zukunft zu denken.“

Mit der Akzeptanz von Gentechnik beschäftigen sich zum Beispiel Hanno Kossmann und David Barkhausen von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Die „mediale Darstellung neuer Gentechniken für die deutsche Ernährungsbranche“ sind Kern einer Untersuchung, in der festgestellt wurde, dass es überraschend viele positive Schlagzeilen gab. „Es gibt noch immer viele bioethische Bedenken in Bezug auf die Risiken, die wir nicht abschätzen können“, sagten die Wissenschaftler.

Etwa in der Hinsicht, ob es denn richtig sei, die Büchse der Pandora zu öffnen. Dennoch scheint sich eine leichte Öffnung hinsichtlich moderner Techniken abzuzeichnen.

Ein ganz anderes interessantes Feld beleuchtete anschließend Bastian Loderhose von der Justus-Liebig-Universität Gießen, der sich mit Mycelien und ihren Fruchtkörpern beschäftigt. Hierbei geht es etwa um die Aufwertung von Nebenströmen, zum Beispiel Biertreber als Nebenprodukt des Bierbrauprozesses. Außerdem soll das Risikopotenzial der Mycelien intensiv beleuchtet werden. Es sollen geeignete Analyseverfahren identifiziert werden, die beispielsweise bei dem Zulassungsprozess für Mycelien helfen können, die Sicherheit des Lebensmittels zu belegen.

Auch ehemalige Förderpartner wie Prof. Dr. Jürgen Winkler und Prof. Dr. Beate Winner vom Uniklinikum Erlangen präsentierten einen Blick auf die neurologischen Zusammenhänge zwischen dem Gehirn und dem enterischen Nervensystem im Darm. Das war für viele ein Aha-Moment. So lautet die Hypothese der Forscher, dass bei Erkrankungen wie Parkinson oder Multipler Sklerose die Erkrankung nicht im Hirn anfange, sondern im Darm. „Die Erkrankung beginnt schon viel früher im Darm, als es der Patient merkt.“ Auch die Nahrung bestimme, ob sich Erkrankungen Jahre später im zentralen Nervensystem (ZNS) niederschlagen. Ziel der Forschung sei es, ein gestörtes Mikrobiom, das Treiber für Erkrankungen des ZNS sei, zu einem gesunden zu machen.

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