Allerdings erteilte der Philosophieprofessor einem schrankenlosen Wettbewerb eine klare Absage. „Ähnlich wie im Fußball muss auch die Marktwirtschaft auf Regeln setzen.“ Der Wettbewerb selbst finde in den Spielzügen statt, nicht in den Spielregeln. Schiedsrichter seien das Kartellamt und die Justiz.
Zur Kritik am politischen System und der Globalisierung bemerkte Homann, dass eine globale Ordnung leider fehlt. „Wir brauchen eine globale Rahmenordnung“, betonte Hohmann.
„Wer allerdings glaubt, dass man die Globalisierung ein Stück weit rückgängig machen kann, wie es derzeit in Großbritannien mit dem Brexit oder in den USA mit der Parole ,America first’ geschieht, befindet sich in der Sackgasse.“ Solche Versuche dienten nur dem Machterhalt. Stattdessen sollten die Verantwortlichen daran arbeiten, eine Rahmenordnung zu geben.
Zuvor hatte sich Vbw-Bezirksgeschäftsführer Patrick Püttner klar zu den Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft bekannt. „Unsere Gesellschaft verdanke der Marktwirtschaft Wohlstand und ein hohes Maß an sozialer Sicherheit“, sagte er.
Das Konzept der sozialen Marktwirtschaft beruhe auf Freiheit und Verantwortung: Freiheit für ein dynamisches Marktgeschehen, das die besten Ideen belohnt, und Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften.
Der Staat sollte dabei Schiedsrichter sein, aber kein Mitspieler, so Püttner. Politisch gehe es trotz riesiger Herausforderungen wie dem demografischen Wandel, internationalen Handelskonflikten, Strukturwandel oder Digitalisierung derzeit eher in Richtung Gängelung und Ausweitung der sozialen Wohltaten, beklagte der Geschäftsführer. Von den Prinzipien Freiheit und Verantwortung sei man dagegen in den zurückliegenden Jahren mehr und mehr abgerückt.