Wirtschaft Ein Arbeitsloser mehr

Im Kreis Kulmbach waren zuletzt 1596 Menschen arbeitslos. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Arbeitslosenquote liegt zum vierten Mal in Folge bei 3,9 Prozent im Raum Kulmbach. Und wie sieht es mit den Problemen der Unternehmer in einigen Branchen aus?

 
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Im Landkreis Kulmbach gab es hinsichtlich der Arbeitslosigkeit kaum Veränderung. Mit 1596 Arbeitslosen war eine Person mehr betroffen als im April. Gegenüber dem Vorjahresmonat gab es 211 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote lag zum vierten Mal in Folge bei 3,9 Prozent. Im Vorjahresmonat betrug die Arbeitslosenquote 3,4 Prozent. Das hat die Arbeitsagentur Bayreuth-Hof mitgeteilt, die auch für den Landkreis Kulmbach zuständig ist.

Im Mai gab es demnach eine hohe Zahl von Arbeitslosmeldungen von Personen, deren Anspruch auf Krankengeld erschöpft ist. In vielen Fällen liege bereits eine Ablehnung der beantragten Erwerbsminderungsrente vor. Während Mitarbeiter aus dem gewerblichen Bereich hauptsächlich unter körperlichen Beschwerden leiden, sind Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor vermehrt von psychischen Beeinträchtigungen betroffen. Die meisten Meldungen nach Beendigung einer Erwerbstätigkeit erfolgten laut Arbeitsagentur aus Verkehrs- und Logistikberufen. Einige junge Leute hätten ihre betriebliche Berufsausbildung abgebrochen, weil sie nicht ihren Vorstellungen entsprach. Fast alle hätten jedoch bereits einen neuen Ausbildungsplatz ab Herbst dieses Jahres in Aussicht. Der regionale Arbeitsmarkt biete, trotz erkennbarer Eintrübung, Fachkräften und motivierten an- und ungelernten Kräften weiterhin gute Chancen. Im Mai gingen 174 neue Meldungen für offene Stellen ein, 25 mehr als im Vormonat und eine weniger als im Vorjahresmonat.

Zeichen für Eintrübung verdichten sich

Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 773 Stellen im Landkreis Kulmbach gemeldet, 163 weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage nach Arbeitskräften erreicht damit nicht mehr das Top-Niveau des Vorjahreszeitraumes. Derzeit besonders gesucht sind Maschinen- und Anlagenführer, Elektroniker und Anlagenmechaniker. Stellenzugänge seien auch für das Hotel- und Gaststättengewerbe, im medizinischen Sektor und im Bereich IT, zum Beispiel für die Softwareentwicklung, zu verzeichnen. Der soziale Bereich hat Bedarf an Heilerziehungspflegern, Sozialpädagogen und Erziehern. Nachgefragt sind in der Region außerdem Lagerhelfer, Reinigungskräfte und Berufskraftfahrer. „Auch im Mai zeigte sich der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Bayreuth-Hof weiterhin stabil. Die Anzeichen für eine Eintrübung werden aber spürbarer. Zwar gehen die Arbeitslosenzahlen jahreszeitlich bedingt zurück, der Rückgang fällt aber in diesem Jahr prozentual geringer aus als in den Vorjahreszeiträumen“ fasst Sebastian Peine, Chef der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof die Situation auf dem Arbeitsmarkt zusammen.

Im gesamten Agenturbezirk waren im Mai 11 063 Arbeitslose gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Rückgang um 130 Personen bzw. 1,2 Prozent. Zum Vorjahresmonat zeigt sich eine deutliche Zunahme um 10,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug 4,3 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei allen Personengruppen mehr Arbeitslose zu verzeichnen, überdurchschnittlich war der Anstieg bei den jungen Menschen unter 25 Jahren. Auch falle der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit auf. Dieser vollziehe sich laut Arbeitsagentur ausschließlich im Bereich der Grundsicherung und stehe im Zusammenhang mit der Betreuung von Geflüchteten in den Jobcentern.

Hauptsächlich bedingt durch das Erlernen der Sprache, Anerkennungsverfahren oder notwendigen Qualifizierungen könne der Integrationsprozess häufig länger als ein Jahr in Anspruch nehmen, sodass nun vermehrt Personen als langzeitarbeitslos gemeldet seien.

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