Wildschweine in Rotten
Seit der Ankunft der Raubtiere ziehen jedoch viel größere Wildschwein-Rotten durch die Wälder. So auch in Nemschenreuth oder im Veldensteiner Forst. „Da ziehen inzwischen 30 Wildtiere in einer Gruppe durch den Forst“, sagt Strobl, „das verursachen die Wölfe.“ Je größer die Gruppe und umso mehr Eber, desto stärker sei der Schutz der Rotte. Auf der Flucht wird so einiges niedergemäht. So auch die Felder der Bauern, bestätigt Hermann Lehner aus Heroldsreuth. Er kann dieses Jahr bereits einen Wildtierschaden vorweisen: „Eineinhalb Hektar Wiese wurden von Wildschweinen umgepflügt. Die Rotte kam abends und war wahrscheinlich auf der Suche nach Futter. Wir haben sie noch gehört, dachten aber es wird nicht so schlimm. Die Wölfe haben wir auch schon gesehen.“ Auf den Wiesen fanden die Tiere genügend eiweißreiche Nahrung – Wurzeln, Würmer, Käfer oder Larven. „Ich darf ja nichts machen“, erklärt er, „so etwas machen die auch mit Mais-, Hafer-, oder Weizenfeldern.“ Dabei brechen sie die Felder um und zertrampeln alles, was ihnen in den Weg kommt. Das Leid bei den Landwirten sei entsprechend groß, denn die Tiere richten dadurch enorme finanzielle Schäden an.