Wie wichtig ist der deutsche Ku-Klux-Klan?

Nach Ansicht des Politikwissenschaftler Thomas Grumke hat der rassistische Ku-Klux-Klan in Deutschland keine große Bedeutung für die rechtsextreme Szene.

 
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Foto: dpa Foto: red

Die deutschen Ableger des Klans könne man an einer Hand abzählen. Sie seien schwach organisierte, isolierte Gruppen, die nie eine besondere Bedeutung für die rechtsextreme Szene erlangt hätten, sagte Grumke am Montag vor dem zweiten Untersuchungsausschuss des baden-württembergischen Landtags zum „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) in Stuttgart.

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Gleichwohl hätten die Klans Mitglieder, die eine weiße Vorherrschaft propagierten. In einem Klan im Raum Schwäbisch Hall waren zwei Polizisten aus Baden-Württemberg Mitglieder. Einer der Beamten war später Gruppenführer der Polizistin Michèle Kiesewetter, die am 25. April 2007 in Heilbronn mutmaßlich von NSU-Mitgliedern erschossen wurde. Der Ausschuss will sich an diesem Montag auch mit der Frage beschäftigen, ob Mitarbeiter deutscher oder amerikanischer Geheimdienste am Tag von Kiesewetters Ermordung in Heilbronn waren.

Der NSU ist nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft für insgesamt zehn Morde zwischen 2000 und 2007 verantwortlich. Der zweite NSU-Ausschuss im Landtag soll die Bezüge des NSU nach Baden-Württemberg und mögliches Behördenversagen beleuchten.

dpa