Wichtig für die Ernte Gewerkschaft fordert besseren Schutz für Saisonarbeiter

Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Pandemie ist wichtig, auch für Erntehelfer. Foto: dpa, /Jens Büttner

Erntehelfer sorgen dafür, dass in den Geschäften die Kunden frische Ware bekommen. Die Branche sollte zu keinem Hotspot für Corona werden.

 
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Kulmbach - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) Oberfranken hat die Einhaltung der Arbeitsschutz- und Hygienevorschriften in der Landwirtschaft angemahnt.

„Saisonbeschäftigte in der Region, die in der Ernte und Aussaat arbeiten, tragen ein besonders hohes Risiko, an Covid-19 zu erkranken“, so eine Pressemitteilung. Ein Großteil der Erntehelfer sei nach wie vor in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Genauso gefährlich sei es, wenn Beschäftigte in Sammeltransporten zu den Feldern gefahren werden, kritisiert der IG Bau-Bezirksvorsitzende Gerald Nicklas.

Die Unternehmen müssten alles dafür tun, dass die Branche nicht zum Corona-Hotspot werde. Außerdem seien verstärkte Arbeitsschutz- und Hygienekontrollen der Behörden notwendig. Saisonbeschäftigte dürften nicht ungeschützter sein als Menschen, die in Büros oder auf Baustellen arbeiteten. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt die Landwirtschaft im Landkreis Kulmbach rund 170 Menschen.

„Mehrere Corona-Ausbrüche in der Fleischbranche, aber auch auf Bauernhöfen haben im vergangenen Jahr gezeigt, wie wichtig der Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Pandemie ist“, so Nicklas.

Die überwiegend aus Osteuropa stammenden Saisonkräfte sorgten dafür, dass in den Supermärkten Spargel, Erdbeeren und Gurken erhältlich sind.

Dabei arbeiteten sie zu niedrigen Löhnen und häufig ohne Krankenversicherungsschutz. Nach einer neuen Regelung können Erntehelfer in diesem Jahr 102, statt wie bislang 70 Tage lang, sozialversicherungsfrei in der Landwirtschaft arbeiten, was sie in ihrer sozialen Absicherung schlechterstellt, kritisiert die Gewerkschaft.

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