Sturm Warnung vor "Zeynep" in Oberfranken

, , , , , , , Sandra Hüttner, , , Christian Licha,

Nach dem Sturm ist vor dem Sturm: Nachdem das Sturmtief „Ylenia“ in der Nacht zum Donnerstag über Oberfranken hinweggefegt war, wurde auch am Freitag vor schweren Sturmböen in der Region gewarnt. Auswirkungen hatte das für Bahnfahrer schon am Abend.

 
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Hof/Coburg/Kulmbach/Bayreuth/Kronach/Wunsiedel - Nachdem "Ylenia" erst am Donnerstag viele Bäume umstürzen ließ, auf den Straßen zu Unfällen und im Norden Deutschlands sogar zu einigen Toten führte, den Bahnverkehr durcheinanderbrachte und Schulausfälle verursachte, kommt von der Nordsee bereits das nächste Orkantief namens "Zeynep". Das Tief hat in einigen Teilen der Region am Freitagabend bereits für Verwüstung gesorgt.

Die aktuelle Berichterstattung zu den Folgen des Sturms "Zeynep" in Oberfranken finden Sie HIER >>>


Das Tief "Zeynep" erreicht Bayern erst im Nordwesten und zieht dann rasch in Richtung Alpen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitagmittag mitteilte. Die höchsten Windgeschwindigkeiten werden am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag erwartet. Im Norden des Freistaats müssen Bahnfahrer deshalb teils mit Einschränkungen rechnen. Die Länderbahn teilte mit, dass ihre Züge auf Strecken in der Oberpfalz und Oberfranken wegen des erwarteten Sturmtiefs von 18 Uhr an langsamer unterwegs sein werden als üblich. Zudem müssten Fahrgäste mit kurzfristigen Zugausfällen rechnen. Ausfälle sind bereits für Bahnstrecken in der Region angekündigt. Die Bahn warnte, es könne bis Samstag zu Beeinträchtigungen kommen.

„Es könnte sein, dass es einen kleinen Ticken weniger wird“, sagte ein DWD-Sprecher mit Blick auf „Zeynep“ im Vergleich mit dem Sturmtief "Ylenia" vom Donnerstag. Das sei aber nur eine erste, vorsichtige Einschätzung, „die Natur hat immer wieder Überraschungen parat“.

Wie bei „Ylenia“ liege aber auch beim Sturmtief am Freitag der Schwerpunkt in den nördlicheren Bundesländern. „Wir sind am Rande dieses Geschehens“, sagte der DWD-Meteorologe. An der Nordseeküste wird gar vor extremen Orkanböen gewarnt.

Hohe Windgeschwindigkeiten und viele Einsätze für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst drohen aber auch im Freistaat. Wegen einer möglichen Gefahr für Leib und Leben warnt das Unternehmen Bayerische Staatsforsten vor dem Betreten der Wälder.

Am Nachmittag soll der Wind laut DWD-Prognose zuerst in Unterfranken langsam auffrischen. Von Abend an werden dann von Nordwest nach Südost Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 75 und 100 Kilometern pro Stunde erwartet, auf den Bergen kann der Wind auch noch stärker wehen. In Franken werden laut Warnlagebericht vereinzelt auch im flachen Land orkanartige Böen bis 115 km/h erwartet.

Das Sturmtief zieht der Prognose zufolge dann recht rasch in Richtung Südosten. Noch in der ersten Hälfte der Nacht treffe es auch den Osten und Süden Bayerns, sagte der DWD-Experte. Schon in der zweiten Hälfte der Nacht zum Samstag soll der Wind etwas abflauen, der DWD rechnet dann mit Böen zwischen 55 und 70 Kilometern pro Stunde.

Im gesamten Landkreis Kronach kann es zu Überschwemmungen kommen.


Die Feuerwehr erklärt, was man beachten sollte, wenn draußen mehr als ein laues Lüftchen weht.


"Ylenia" fegt über Oberfranken hinweg
Sturm "Ylenia" hatte den Einsätzkräften in Oberfranken bereits von Mittwoch auf Donnerstag eine bewegte Nacht beschert. Schon bis Donnerstag, 8.30 Uhr, hatte die Einsatzzentrale der oberfränkischen Polizei 100 Einsätze registriert. In der Regel mussten die Feuerwehren wegen umgestürzter Bäume ausrücken, die den Verkehr behinderten und gefährdeten. Im Landkreis Hof stürzte ein Baum auf ein Auto. Zwei Menschen wurden dabei leicht verletzt. In Rödental war ein Baum auf einen Zug gekracht.

220 Einsätze im Hofer Raum
Wie der Leiter der Integrierten Leitstelle Hochfranken, Markus Hannweber, im Gespräch mit unserer Zeitung am Donnerstag um kurz vor 11 Uhr berichtete, gab es im Hofer Raum und im Fichtelgebirge zwischen Mitternacht und 10 Uhr etwa 220 unwetterbedingte Einsätze. Meist musste die Feuerwehr Straßen von umgestürzten Bäumen befreien. Der Schwerpunkt lag im Hofer Land. Dort war ein Baum auf ein Auto gefallen. Dabei wurden zwei Personen leicht verletzt. "Wir sind noch im Sturmereignis. Man darf sich nicht von der Sonne trügen lassen", warnte Hannweber am späten Donnerstagvormittag. Mit Rückblick auf die vergangenen Stunden sagte er weiter: „Ab 0 Uhr ist es windig bis stürmisch geworden, doch da waren die meisten Menschen glücklicherweise zu Hause.“ Hannweber vermutete, dass so viele Sturmschäden unentdeckt blieben und diese erst mit dem Einsetzten des Berufsverkehrs zwischen vier und fünf Uhr entdeckt worden seien. „In dieser Zeitspanne hat uns auch die Bugwelle des Einsatzgeschehens erreicht. Nach wie vor ist unsere Leitstelle voll besetzt und wird dies auch bis heute Abend bleiben“, erklärte der Leitstellenleiter.

Abends berichtete Hannweber dann von 204 Einsätzen, die an die Feuerwehren vermittelt worden waren. Davon waren die allermeisten im Landkreis Hof und gut 50 im Landkreis Wunsiedel. Weitere Einsätze liefen über die benachbarten Leitstellen,  zusätzlich wurden 29 an die Bauhöfe vermittelt, mit Schwerpunkt Stadt Hof. Insgesamt 825 Anrufe wurden in der Leitstelle dokumentiert. Alles in allem sei der Sturmtag glimpflich verlaufen.

Die Hofer Polizei sprach im Zusammenhang mit dem Unwetter von etwa 20 Einsätzen - hauptsächlich handelte es sich dabei um blockierte Straßen aufgrund umgestürzter Bäume. So konnte eine Autofahrerin in Konradsreuth nicht mehr bremsen, als ein Baum direkt vor ihrem Auto umstürzte. Bei einer Firma in der Hofer Heimgartenstraße stürzte ein acht Meter hohes Gerüst um und fiel auf einen Gastank. Glücklicherweise kam es zu keinem Gasaustritt. Das Gerüst wurde durch Mitarbeiter gesichert und sollte im Laufe des Donnerstags abgebaut werden. In der Jahnstraße flog eine leere Mülltonne vom Gehweg auf die Straße. Ein Lastwagenfahrer konnte nicht mehr ausweichen und fuhr dagegen. Der kräftige Wind drücke einen in der Köditzer Straße abgestellten Anhänger gegen einen dahinter geparkten Wagen.

Der Sturm machte auch nicht vor den Hofer Wäldern und Grünanlagen Halt und richtete dort Schäden an. Die Stadt Hof bittet daher alle Bürgerinnen und Bürger, die Grünanlagen und Wälder bis auf Weiteres nicht zu betreten, da auch nach dem Sturm noch mit herabfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen zu rechnen ist. Bis zum Wochenende sei erhöhte Vorsicht geboten, da weitere Sturmböen angekündigt sind.

Kommandant Markus Richter von der Feuerwehr Helmbrechts meldete bis dato acht Einsätze.  „Momentan ist es entspannt“, teilte er am Mittag mit und informiert, dass es zwischen den Ortsteilen Oberweißenbach und Ort durch einen Baum über der Straße einen Unfall mit zwei Leichtverletzten gegeben habe. Die weiteren Einsätzen erfolgten wegen umgestürzter Bäume und Wasser. „Bis 17 Uhr wird die Kreiseinsatzzentrale durch die UG-ÖEL und die Abschnittführungsstelle für das Stadtgebiet Helmbrechts noch besetzt sein“, informierte Richter und merkte an, dass an diesem Freitag die Entscheidung getroffen wird, wie weiter verfahren werden soll, da dann das Orkantief Zeynep auf den grade abgeflauten Sturm Ylenia folgen soll.

Im Landkreis Wundsiedel kam es zu keinen großen Schäden - Verantwortlichen der Luisenburg-Festspiele nahmen den Schaden sogar mit Humor. 

Region Bayreuth/Kulmbach: Ziegel fallen in Fußgängerzone
Im Bayreuther und Kulmbacher Land gab es bis 7.15 Uhr etwa 50 bis 70 Einsätze. Größtenteils waren auch hier Bäume umgekippt und Straßen überspült. Verletzt wurde bislang niemand, wie Christopher Häfner, Leiter der Integrierten Leitstelle Bayreuth-Kulmbach, berichtet. Das seit den frühen Morgenstunden durch Stadt und Landkreis Bayreuth ziehende Sturmtief hatte bis 12 Uhr zu elf Einsätzen für die Feuerwehr im Stadtgebiet Bayreuth geführt. Dabei handelte es sich überwiegend um umgestürzte Bäume, welche den orkanartigen Böen zum Opfer fielen. Die Einsatzstellen im Paracelsusring, der Bambergerstraße, der Röntgenstraße und der Dr.-Würburger-Straße wurden durch die Abteilung Ständige Wache abgearbeitet. Bei einer weiteren Einsatzstelle am Ortsausgang Wolfsbach Richtung Emtmannsberg unterstützte die Feuerwehr Wolfsbach.

Später musste die Bayreuther Feuerwehr im Panzerteichweg ein weiteres Mal umgestürzte Bäume beseitigen. In der Schulstraße, in unmittelbarer Nähe des Zentralen Omnibusbahnhofs, fielen Dachziegel von einem Gebäude in die darunter verlaufende Fußgängerzone. Die Einsatzkräfte sperrten den Bereich ab, um eine Gefährdung für Passanten auszuschließen. Weiterhin musste die Feuerwehr in der Hirschbaumstraße ein Gartenhaus sichern, das durch eine Böe weggerissen wurde und dabei unter anderem ein Auto beschädigt hatte.



Coburger Land: Baum kracht auf Zug - Nördlicher Landkreis Kronach stärker von Sturm betroffen
Auch vor dem Landkreis Kronach hat das Sturmtief "Ylenia" keinen Halt gemacht. Vor allem im nördlichen Landkreis in Richtung Rennsteig hatten die Feuerwehren am Donnerstagmorgen mit den Folgen des Sturms zu kämpfen. "Zurzeit haben wir dort etwa 30 Einsätze. Im östlichen Landkreis Lichtenfels sind es derzeit zehn Einsätze, im Bereich Coburg sind es vier", sagte Oliver Hähndl, Schichtführer der Integrierten Leitstelle Coburg, um kurz vor 8 Uhr. Vor allem umgestürzte Bäume machen den Einsatzkräften zu schaffen. Vereinzelt habe der Sturm Gegenstände durch die Luft geweht. Größere Schäden seien aber bislang ausgeblieben, berichtete Hähndl weiter. 

Besonders stark betroffen waren die Rennsteigstraße und die B85 zwischen Ludwigsstadt und Steinbach am Wald. Laut Alexander Müller von der Polizeiinspektion Ludwigsstadt fielen zudem zwei Bäume auf vorbeifahrende Autos. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand.

In Fischbach fuhr ein Mann am Dienstagmorgen Richtung Vogtendorf und konnte einem umstürzenden Baum nicht mehr ausweichen. Wie die Freiwillige Feuerwehr Fischbach mitteilte, blieb der Fahrer dabei glücklicherweise unverletzt. Die Feuerwehr sperrte die Kreisstraße KC 12 für rund eine Stunde und befreite das Auto, das anschließend abgeschleppt werden musste.

Aus polizeilicher Sicht verliefen die Nacht zum Donnerstag sowie die frühen Morgenstunden im Einsatzbereich der Polizeiinspektion (PI) Coburg ruhig. Einzig ein umgestürzter Baum zwischen Meeder und Ottowind im Landkreis Coburg machten bisher einen Einsatz der Polizei notwendig, so PI-Sprecher Stefan Probst auf Anfrage unserer Zeitung.

Am frühen Nachmittag war im unteren Teil des Hofgartens eine mächtige Linde umgestürzt, wie das Grünflächenamt Coburg mitteilte. Es handle sich dabei um einen Baum aus der ursprünglichen Lindenallee im ehemaligen barocken Gartenteil mit einem geschätzten Alter von 300 Jahren. Ein Teil der Krone war bereits ausgebrochen und mit einer Kronensicherung versehen.

In Rödental war ein Baum auf einen Zug gekracht. Dieser war jedoch aufrund der geschlossenen Schulen am Donnerstag nicht voll besetzt.

In Neustadt bei Coburg meldete die Polizei einen Unfall mit einem Lkw-Anhänger, bei dem ein erheblicher Schaden entstand.

In Coburg hat der Sturm einen Anhänger gegen ein geparktes Auto geblasen. In der Nikolaus-Zech-Straße wurde durch eine Windböe der Anhänger, der mit Unterlegteilen gegen Wegrollen gesichert war, verschoben. Dieser bewegte sich nach hinten und touchierte das Fahrzeug eines 65-Jährigen an der Fahrzeugfront.

Der Landkreis Haßberge ist relativ glimpflich davon gekommen - eine Frau fuhr dort in einen Baum.

Stromausfälle in Himmelkron, Helmbrechts, Naila, Röslau, Weißenstadt, Bad Steben, Wilhelmsthal, Schwarzenbach am Wald, Berg und Bindlach
Das Sturmtief hat auch in etlichen Gemeinden Stromausfälle verursacht. Himmelkron mit etlichen Ortsteilen war stundenlang am Morgen von der Stromversorgung abgeschnitten. Laut Bürgermeister Gerhard Schneider dauerte die Störung von etwa 4 Uhr bis 8.30 Uhr. Das Bayernwerk berichtete auch aus Helmbrechts von Stromausfall. Naila war ebenfalls betroffen. Etwa 750 Haushalte waren ohne Versorgung. In Röslau und Weißenstadt waren etwa 800 Haushalte sowie einige Gewerbebetriebe ohne Strom. „Gerade im Landkreis Hof gibt es viele Störungen“, teilte der Leiter Netzbau Naila, Markus Seidel am Donnerstagvormittag mit und versicherte, dass man intensiv an der Schadensbehebung arbeite. Auch in der Gemeinde Bindlach ist es am Donnerstagmittag zu einem großräumigen Stromausfall gekommen.

Statement Bayernwerk
Im ganzen Bayernwerk Netzgebiet lagen laut Angaben der Bayernwerk Netz GmbH bis Donnerstagmittag Stromausfälle durch das Sturmtief „Ylena“ vor. „Wir sind mit unseren Kräften derzeit überall im Einsatz und haben alle Hände voll zu tun“, erläuterte Pressesprecher Michael Bartels. Es gehe in erster Linie darum, sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen, um dann die Servicetechniker dorthin schicken, wo es am notwendigsten ist. „Dadurch das der Sturm ja noch zugange ist, steht der Eigenschutz der Servicetechniker im Vordergrund, da Drähte und Leitungsteile am Boden liegen, so dass bei Näherung Lebensgefahr besteht.“ Im Landkreis Hof waren Stromausfälle in Wilhelmsthal, Bad Steben, Helmbrechts, Schwarzenbach am Wald und auch Berg gemeldet. „Größtenteils sind Bäume in Freileitungen gefallen oder auch Äste, was Kurzschlüsse verursacht“, erläuterte der Pressesprecher und ergänzte, dass insbesondere so genannte Anschlüsse von Stichleitungen für stromlose Haushalte sorgen. „Es gibt nach wie vor Lagen, wo Bäume umzustürzen drohen, und da ist äußerste Vorsicht geboten.“ Bayernweit waren am frühen Morgen zeitweise 10.000 Haushalte ohne Strom. Einen kompletten Überblick gebe es aktuell noch nicht, da es sich um viele Schäden handelt und je nach Abarbeitung die Stromversorgung wiederhergestellt werde.

Eingeschränkter Bahnverkehr
Wegen des Sturms hatte die Bahn neben dem Fernverkehr auch den Verkehr auf einigen Strecken der DB Regio im Bereich Nordostbayern eingestellt. Die Zugfahrten verkehrten noch bis zu den nächstgrößeren Bahnhöfen und endeten dort vorzeitig. Dies galt auch für die Verbindung zwischen Nürnberg und Bayreuth/Hof. Betroffen waren die Linien RE 30, RE 31, RE 32, RE 33, RE 35, RE 38, RE 39, RE 40, RE 41, RE 47. Am Flughafen Nürnberg wurden am Donnerstagvormittag keine Beeinträchtigungen gemeldet, Starts und Landungen wurden bis dahin noch nicht anulliert.

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Der Sturm hat auch in Tschechien für Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Mehr als 300.000 Haushalte waren am Donnerstag wegen beschädigter Leitungen ohne Elektrizität.

Schulen zu
Am Mittwochmittag hatten die Warnapps wie „Katwarn“ und „Nina“ angeschlagen: In der Region Oberfranken sollten die ersten großen Stürme dieses Jahres toben. Schon für die Nacht von Mittwoch auf diesen Donnerstag hatte der Wetterdienst vor Wettergefahren gewarnt. Die beiden Stürme „Ylenia“ und später „Zeynep“ waren als schwere Stürme mit Gewittern vorhergesagt. Windgeschwindigkeiten über 100 Kilometer pro Stunde waren es in der Nacht und sind noch an diesem Tag zu erwarten. Viele Landratsämter und Städte hatten daher am Donnerstag die Schulen geschlossen. Schulfrei war unter anderem in Stadt und Landkreis Coburg, in Stadt und Landkreis Hof in Stadt und Landkreis Bayreuth sowie in den Landkreisen Kronach, Kulmbach und Wunsiedel.

Wie der Hofer Schulamtsdirektor Stefan Stadelmann am Donnerstag mitteilte, findet der Unterricht an den Schulen in der Stadt und im Landkreis Hof an diesem Freitag wieder regulär statt. Er merkte zudem an, dass es sich bei der Absage des Präsenzunterrichts nicht um Unterrichtsausfall gehandelt hat, sondern um eine Umstellung auf Distanzunterricht.

Zwar sollte vom Sturm vor allem die Nordhälfte des Landes betroffen sein, doch auch rund um Thüringerwald, Frankenwald, den Höhenlagen von Fichtelgebirge und Bayerischem Wald war mit umgestürzten Bäumen und Einschränkungen im Verkehr gerechnet worden. Für die Städte und Landkreise Hof und Coburg waren ebenfalls Warnungen des Katastrophendienstes ausgegeben worden. „Selbst vereinzelte Tornados sind möglich“, hatte es geheißen. Und. „Es besteht die Gefahr des Auftretens von orkanartigen Böen“. Windgeschwindigkeiten wurden zwischen 80 und 110 Stundenkilometern prognostiziert, was Windstärken der Stufe 9 bis 11 bedeutet. In exponierten Lagen erwarteten die Meteorologen gar Orkanböen bis 120 Stundenkilometer, was der Stärke 12 entspricht.

Auch in Stadt und Landkreis Bayreuth war am Donnerstag der Unterricht an allen Schulen ausgefallen. Wie Werner Lutz, der Leiter der Staatlichen Schulämter für Stadt und Landkreis Bayreuth am Mittwochabend auf Anfrage unserer Zeitung sagte, habe man aufgrund der Sturmwarnungen und der unsicheren Lage entschlossen, die Entscheidung der Landkreise, die bereits am Nachmittag gesagt hatten, sie lassen die Schüler lieber zu Hause, mitzutragen. „Das gilt für alle Schulen in Stadt und Landkreis“, sagte Lutz. Es gehe darum, die Verkehrsströme zu entzerren. Und man müsse Sorge tragen, dass keinem Kind auf dem Weg zur Schule etwas zustößt.

Die Kaltfront zog aus westlicher Richtung durch die Region, am Donnerstagvormittag wurden die Böen wieder stärker. Der Wetterdienst warnte zur Vorsicht, dass bei solchen Windgeschwindigkeiten zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Der Hinweis lautete deshalb: „Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen. Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!“ Vor allem das Orkantief „Ylenia“ werde im Straßen- und Luftverkehr für Probleme sorgen, Orkantief „Zeynep“ bringe Starkregen, hieß es weiter.

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