Welterbezentrum: Dauert, aber hält besser

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Schneller ging es nicht. Ein lapidarer Satz, den man dem Finanzminister Markus Söder um die Ohren hauen könnte. Im Sinne von: die in München haben sich halt nicht drum gekümmert, dass es schneller geht. Ein Satz, den man aber auch sacken lassen und die Zeit zum Nachdenken nutzen kann. Denn es sprechen tatsächlich einige Gründe dafür, dass es eben nicht schneller ging, das Welterbezentrum für das Markgräfliche Opernhaus aus dem Boden zu stampfen.

 
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Die Restaurierung des Opernhauses kommt gut voran. Bis das Welterbezentrum fertig ist, dauert es aber bis 2020. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Kurze Rückblende: Es war nicht unbedingt ein Heimspiel mit besten Siegchancen, als das Markgräfliche Opernhaus 2012 in Moskau zum Welterbe erhoben wurde. Ein bisschen Glück und eine exzellent geschriebene Bewerbung gehörten damals auch dazu. Genau so, wie es glücklichen Umständen zu verdanken ist, dass die geplatzte Wasserleitung Ende 2014 keine größeren Schäden angerichtet hat.

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Dass der Planungsauftrag für den Umbau des Redoutenhauses zum Welterbezentrum offiziell erst gestern an die Schlösserverwaltung und in der Folge ans Staatliche Bauamt in Bayreuth ging – Schwamm drüber. Der Freistaat pumpt noch einmal fünf Millionen Euro nach Bayreuth, wird ein Informationszentrum schaffen, das die erwarteten Besucher aus der ganzen Welt nicht nur informiert, sondern ihnen auch Lust macht, länger als zwei, drei Stunden in Bayreuth zu bleiben. Denn Markgräfin Wilhelmine hat ja nicht nur mit dem Opernhaus ein Ausrufezeichen gesetzt in der Stadt.

2018 wird die Maschine anlaufen. Wird Welterbetouristen in die Stadt bringen. Nach der Landesgartenschau in diesem Jahr, die auch mit Wilhelmine spielt, bleibt also ein Jahr Zeit, um die Werbetrommel zu rühren. Und es bleiben noch einmal zwei Jahre, bis das Welterbezentrum die Information komplettiert. Die Kapazität erhöht. Dass ab 2018 erst einmal Baustelle neben dem Welterbe ist, kann man verteufeln. Man kann es aber auch positiv sehen. Es bewegt sich was in Bayreuth. Und man muss Söder beim Wort nehmen: Im Gegensatz zum Richard-Wagner-Museum, wo es am Anfang hakte, sollen Ausstattung, Betrieb und mehr Personal nicht nur ein halbes Jahr gesichert sein. Freuen, liebe Bayreuther! Was nicht schneller ging, bleibt dafür ein bisschen länger.

eric.waha@nordbayerischer-kurier.de