Welterbe: Offen für alle

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Das Interesse ist groß am Welterbe Markgräfiches Opernhaus. Die Residenztage bieten den Besuchern die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die sie bei den normalen Führungen nicht stellen können, sagt Thomas Rainer, der Museumsreferent der Schlösserverwaltung. Foto: Eric Waha Foto: red

Erst war es komplett geschlossen, dann durften nur die Promis rein. Jetzt ist das Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus offen für alle. Und zwar für die Führungen, die 45 Minuten dauern und eine Multimedia-Schau beinhalten. Oder für die ganz speziellen Führungen der Bayreuther Residenztage.

 
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Das Muster ist immer gleich: Leise, fast ehrfürchtig, nähern sich die Besucher des Opernhaus dem diffus beleuchteten Raum. Die gedimmte Beleuchtung bringt die Farbenpracht viel besser zur Geltung. Und lenkt den Blick auf das - noch durch einen weiteren Vorhang, auf dem der Gott Apoll und die Musen leuchten - abgehängte Bühnenbild. Flüstern macht sich breit zu Beginn der Führungen, durchaus Begeisterung unter den Gästen, die sich im Parkett einen Platz suchen. Und von dort aus ihren Blick schweifen lassen. Manche schnippen mit den Fingern, machen mit dem Mund Plopp-Geräusche, um für sich zu erfahren, wie die Akustik des Hauses ist.

Pünktlich um 9 Uhr waren die ersten Gäste da

Pünktlich um 9 Uhr, sagt Thomas Rainer, der für Bayreuth zuständige Museumsreferent der Bayerischen Schlösserverwaltung, waren die ersten Besucher vor der Tür des Weltkulturerbes Markgräfliches Opernhaus gestanden. Seit diesem Zeitpunkt ist das Opernhaus offen für Besucher – nach sechs Jahren Restaurierung. Entweder können die Gäste die Multimedia-Schau anschauen oder an den – zum großen Teil schon ausgebuchten – Führungen der Residenztage teilnehmen. „Bei den Führungen besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die man normalerweise nicht stellen kann“, sagt Rainer. Zur Restaurierung, zum Dachtragwerk, zur höchst komplexen Lüftungstechnik. Und zur modernen Bühnentechnik.

Fragen über Fragen

Fragen gibt es sehr viele. „Die Leute sind sehr wissbegierig. Und sie sind überrascht, wie das Auge hier in dem Haus immer wieder getäuscht wird. Zum Beispiel bei den Figuren des Bühnenbilds, die so plastisch wirken. Ebenso wie das Bühnenbild selbst. Und natürlich zücken alle ihre Handys, um Fotos zu machen. Die Residenztage mit rund 100 Programmpunkten, die bis zum 29. April dauern, seien eine Art Testlauf für den Betrieb des Opernhauses, um zu sehen, wie das Haus ankommt, „um zu zeigen, wie der Bedarf bei den Leuten ist“, sagt Rainer. Es seien derzeit immer Führer da, die das Opernhaus erklären.

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